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Es diskutieren:
Dr. Clementine Deliss, Direktorin Museum der Weltkulturen, Frankfurt am Main
Dr. Stefan Eisenhofer, Ethnologe und Historiker, Leiter der Afrika-Abteilung im Völkerkundemuseum München
Peter Herrmann, Galerist für Kunst aus Afrika, Berlin
Moderation: Dietrich Brants
"Von einem Afrikaner erwartet man, dass er Masken macht. Ich liefere Masken". Erklärt der Documenta-Teilnehmer Romuald Hazoumé aus der Republik Benin – und produziert bewusst Recycling-Kunst: "Die Europäer schicken uns ihren Müll. Ich verwandle Müll in Kunst und schicke ihn zurück". Ist das die Quersumme aller Afrika-Klischees: Masken aus Müll bzw. aus alten Benzin-Kanistern? Welche Themen bearbeiten Künstler afrikanischer Herkunft – Skandalthemen wie Kinder-Soldaten, Bürgerkriegs-Barbarei, Frauen-Beschneidung, Aids, Korruption? Und wenn sie nicht in der europäischen Diaspora leben und nicht für den internationalen Kunstmarkt arbeiten? Soll Kunst aus Afrika vor allem ursprünglich und authentisch sein, irgendwie traditionell und möglichst von Autodidakten hergestellt? Wie werden die Klischees des Kolonialismus reproduziert? Wie arbeiten Künstler dagegen an? Und wo soll man ihre Werke zeigen – im Völkerkundemuseum?
Die Runde wurde auf Anfrage zusammengestellt von Peter Herrmann. Hier zur Version als mp3
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