Jürgen Schadeberg - Beyond Apartheid
Fotografien aus Südafrika 1951-2002
Eröffnung: 22. Oktober, 19 Uhr
Goethe-Institut Berlin
Der Prozess gegen Nelson Mandela, Momentaufnahmen aus Soweto und Sophiatown, aber auch Bilder von Miriam Makeba und anderen Ikonen des "Swinging Jazz" der 50er Jahre in Südafrika: Soziales Engagement und ein sensibles Auge für Momente spontaner Lebensfreude, vor allem aber künstlerische Qualität und technische Brillanz zeichnen die Foto grafien Jürgen Schadebergs aus. Jürgen Schadeberg zählt heute zu den wichtigsten Fotografen weltweit, doch in seiner Geburtsstadt Berlin ist er nahezu unbekannt. 1931 geboren, emigrierte Schadeberg als Neunzehnjähriger nach Südafrika und leitete dort die Fotoredaktion des Drum Magazine, des ersten schwarzen Lifestyle-Magazins Afrikas. Unter dem Einfluss der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung und des Jazz entwickelte sich in den 50er Jahren in Johannesburg eine boomende und dynamische schwarze Lebenskultur, die von Drum dokumentiert und gefördert wurde. Schadeberg fotografierte in Townships, Jazz-Clubs und Schönheitssalons u.a. die ersten schwarzen Covergirls, was ihm eine von vielen Verhaftungen eintrug. Während der 60er und 70er Jahre lehrte und arbeitete Schadeberg in London und Hamburg, kehrte aber in den 80er Jahren nach Südafrika zurück, um dort gemeinsam mit seiner Frau zahlreiche Dokumentarfilme zu produzieren.
Das Goethe-Institut präsentiert die erste Retrospektive des Werks von Jürgen Schadeberg in Deutschland mit zwei Ausstellungen: im Goethe-Institut Berlin, die in seiner Anwesenheit am 22. Oktober von der Gattin des Bundespräsidenten Christina Rau und der Präsidentin des Goethe-Instituts Jutta Limbach eröffnet wird, und in der Berliner Galerie Peter Herrmann.
Eine Auswahl seiner Filme, die zwischen dem 24. und 28.10. im Kino Arsenal vorgestellt werden, ergänzt dabei das fotografische œuvre des Künstlers. Das Filmprogramm enthält Dokumentationen über das Hochsicherheitsgefängnis "Robben Island," über das Drum Magazine, den ANC und über die südafrikanische Jazz-Legende Dolly Rathebe. Die international bekannte Sängerin wird in diesem Rahmen am 23.10. ihr Deutschlanddebüt in der Berliner Kalkscheune geben.
Ein Gemeinschaftsprojekt des Goethe-Forums mit dem Kino Arsenal und den Freunden der Deutschen Kinemathek, der Galerie Peter Herrmann, der Kalkscheune und den Goethe-Instituten Berlin und Johannesburg. Mit freundlicher Unterstützung der BMW Group.
Pressekontakt: Annette Schäfer
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