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Im letzten Rundbrief nur subtil angedeutet, möchte ich diesmal einen Umstand aus dem Bereich alter Kunst aus Afrika besonders hervorheben: Ein juristischer Streit endete zu Gunsten der Galerie.
Ein Intrigant, ein Denunziant, ein paar willfährige Wissenschaftler, ein übereifriger Ermittler - und fertig war eine Existenz gefährdende Attacke. Viel Leser haben während der letzten Jahre einen Streit um Bronzen aus Nigeria mitverfolgt und die Eskalation miterlebt, bei der es Peter Herrmann um Fakten der Kunstgeschichte Afrikas ging, Anderen aber, wie sich deutlich herausstellte, um ihre ganz persönlichen Anliegen.
Das gegen die Galerie Peter Hermann 2011 eingeleitete Verfahren im Zusammenhang mit Bronzen aus der Sammlung Paul Garn wurde kürzlich von der Staatsanwaltschaft Berlin eingestellt. Anders ausgedrückt: Die Vorwürfe gegen Peter Herrmann sind vom Tisch.
Was bedeutet dies in größeren Zusammenhängen?
Peter Herrmann führte in den vergangenen Jahren immer wieder aus, warum eine aus einer Legierungsprüfung abgeleitete Alterszuordnung nicht funktionieren kann. Gegen sich hatte er Museumsethnologen aus Berlin und Wien, die vermutlich (und zwar wegen gar nicht zur unmittelbaren Diskussion stehender Rückführungsthemen) ein großes Interesse daran hatten, wissenschaftlich mehr zu verschleiern als zu entdecken. Gegen sich hatte er, selbstverständlich, jene Laboratorien, die die kritisierte Methode anwenden. Das sind nun keine kleinen Gegner: Etwa das Curt-Engelhorn-Zentrum für Archäometrie GmbH in Mannheim mit einem Fernsehprofessor an der Spitze, das Rathgen-Institut in Berlin und einige private Prüflabors, deren teuren Analysen ebenfalls keiner Prüfung standhalten.
Diese Labors brachten durch die falsche Interpretation ihrer Analysen das historische Bild Afrikas so gründlich durcheinander, dass es eigentlich Organisationen auf den Plan hätte rufen müssen, die sich um Diskriminierungen kümmern. Bis hin zu offensichtlichem Rassismus fand sich in den Unterlagen dieser Ethno- und Metallfraktion so ziemlich alles, wogegen sonst laute Initiativen gegründet werden.
Den größten Rückhalt erfuhr Peter Herrmann in politischen Gremien sowie in Sammlerkreisen, die in übergreifenden Dimensionen denken konnten. Ausgerechnet Vertreter der Ethnologie, die durch die von Peter Herrmann aufgeworfenen Thesen einen frischen Wind in die verstaubten Kammern geblasen bekam, zeigten sich als größter Widersacher. Aber nicht, wie man hätte hoffen können, durch faktische Wissenschaftlichkeit, sondern durch Standesdünkel und sehr niedrig angelegte Emotionen.
Wir danken der Staatsanwaltschaft Berlin für das aufwändige Durcharbeiten der vielen Ordner voller - nur vordergründig - intelligent scheinender Ausführungen von "Wissenschaftlern" und dafür, dass sich die zuständige Dame die Mühe gemacht hat, die Ausführungen eines "Selbsternannten" und "Abenteurer" (so die Schimpfworte der akademischen Familie für Außenstehende) ebenso durchzulesen. Dabei hat sie gesehen, dass es dem Handel als anspruchsvollem Kunstvermittler mehr um geschichtliches Wissen ging als Ethnologen. Prüflabors klammern solche Ansprüche ohnehin gänzlich aus.
Es waren die im Galeriearchiv vorliegenden Artikel über Alterszuordnung und Recherchen über die Beweggründe der gegnerischen Wissenschaftler, die letztlich die Staatsanwältin überzeugen konnten. Sollten Sie, lieber Leser, liebe Leserin, jetzt immer noch Zweifel an den Ausführungen von Peter Herrmann haben, möchten wir Sie herzlich bitten, sich Zeit zu nehmen und die zwangsläufig langen Hintergründe zu lesen. Peter Herrmann war im Übrigen nur die bündelnde Kraft. Ein Danke gebührt hier jenen Freunden und Zuträgern von Informationen, die Peter Herrmann durch schwierige Zeiten, auch der Schwäche und Krankheit, hindurch begleiteten, immer wieder neue Erkenntnisse lieferten und Mut machten. Danke auch einigen Anwälten, die ihr sonst übliches Honorar den schwierigen Verhältnissen der Galerie "anpassten". |
Da wir in der Galerie von Verkauf leben, soll abschließend erwähnt werden, dass einige Bronzen während der letzten Jahre zu exorbitant günstigen Preisen schon verkauft wurden. Diesen Sammlern, die den Mut hatten, in einer solch schwierigen Rechtssituation dennoch zu kaufen um die Galerie dadurch am Leben zu erhalten, sei nun herzlich gratuliert. Durch Mut gab es ein Schnäppchen.
Und daher am Ende noch etwas Werbung in eigener Sache: In naher Zukunft sind wir noch bereit, einige Bronzen zu sehr guten Preisen zu verkaufen. Entschließen Sie sich nun…!
Denn selbstsicher können wir Ihnen voraussagen: Eine gute Anlage. Bis sich der Markt nach diesem Urteil wieder neu orientiert hat, dauert es noch eine Zeit. Wir schätzen, dass in einem Jahr wieder Objekte in den großen Auktionshäusern auftauchen werden und Kollegen auch aus Frankreich und Belgien ihre Bronzen wieder aus der Asservatenkammer holen.
Bis dahin werden Sie nirgendwo so kompetent beraten wie bei Peter Herrmann und nirgendwo bekommen sie so interessante Preise.
Investieren Sie in Afrika! |