Mit dieser Ausstellung stellen wie einen der wenigen in Berlin lebenden Künstler aus Afrika vor und wollen damit einen lokalen Bezug hervorheben.
In Anlehnung an den Euro, entwickelte Mansour Ciss schon seit Ende der 1990er die Idee der afrikanischen Einheitswährung AFRO. Mit diesem Projekt entwickelt er seinen politisch-utopischen Anspruch und kommunizierte seine Vision eines friedlich vereinten Afrikas. Die neue Ausstellung mit dem Titel AFRO - Made in China nimmt darauf Bezug, steht aber zunächst als bloße Idee zwischen möglicher Realisierbarkeit und Utopie im Raum.
Neben der Reminiszenz an den AFRO zeigt die Galerie eine Installation und zwei Videos. »Erzählt mir nicht, dass ihr nichts wisst«, spricht die doppelte Silhouette im Video Les 100 papiers. Der Mann erzählt eine Geschichte von der Herkunft aus Westafrika, europäischen Hauptstädten, Reisepapieren und abgelaufenen Aufenthaltsgenehmigungen. Er redet in Wolof, einer der Sprachen Senegals. Dass die wenigsten Leute ihn hier in Deutschland verstehen können und es trotzdem keine Untertitel gibt, verweist auf Sprachdominanzen und gehört zum Konzept. In traditionellem Gewand macht sich der Künstler in seinem Video auf die Suche nach den Spuren der Kongo-Konferenz in der Berliner Wilhelmstraße. Um das Verhältnis von Afrika und dem Westen geht es auch in seinem Laboratoire de Deberlinisation, für das der Künstler 2007 den ersten Preis der Biennale in Dakar erhielt und das von der Galerie seit 2001 unterstützt wird.