Galerie Peter Herrmann
-
Alte Kunst aus Afrika
 
zurück
 
Zur Hauptseite Bronzen
 
Weiter
 
Mask of the Edo People, Nigeria

Foto: Peter Herrmann


Linie
Gedenkkopf einer Königinmutter Thermolumineszenz- Expertise
Benin, Nigeria
um 1780
Bronze
44 cm
Head - Expertise
Linie
Erläuterung
Die meisten Köpfe dieses Typs weisen oft stark stilisierte und schematische Züge auf. Das Gesicht dieser als Königinmutter bezeichneten Portraits ist dagegen relativ feinfühlig ausgearbeitet. An ihrer aufgetürmten Perlenhaube sind seitlich Rosetten aus größeren konischen Perlen befestigt. Sowohl vor als auch hinter den Ohren hängen Perlenschnüre herunter. Neben einer mittleren Perle sind auf der Stirn jeweils drei wulstartige Erhebungen zur Darstellung von Schmucknarben angebracht. Der Hals ist ab dem Mund mit zahlreichen Korallenketten geschmückt, was als Hinweis auf den Reichtum der Person interpretiert wird.

Eine runde Öffnung am Kopf hinter der Haube wirft Fragen auf, weil man sich die Funktion nicht erklären kann. Weder ist ein praktischer noch ein ästhetischer Grund zu erkennen.

In der ethnologisch geprägten Literatur wird angegeben, weibliche Darstellungen seien sehr selten in Benin und würden sich fast ausschließlich auf Königinmutterköpfe beschränken. Reliefplatten thematisieren weibliche Mitglieder der Palastgesellschaft beispielsweise überhaupt nicht. Es scheint aber bei den Köpfen, dass es, mit Stand 2016, doch mehr sind als angenommen. Viele Gedenkköpfe, die als Männerportraits angegeben werden, haben sehr weibliche Züge und alle Köpfe mit hohen Korallenhauben werden wegen denen als weiblich interpretiert. Hypothetisch summiert sich das auf.

Mit einem getesteten Alter von 200 Jahren ist der Kopf in die späte Phase der Benin-Kultur zu ordnen. Das Objekt hat eine altersgemäße und schön gewachsene Patina. Der Gesamtzustand ist exzellent ohne Beschädigungen. Das Objekt wurde 2016 in Lomé, Togo erworben.

Im Internet veröffentlicht seit März 2016


Linie
Vergleichsobjekte:   Abbildungen:
Staatliche Museen zu Berlin, Ethnologisches Museum
Felix von LUSCHAN: Die Altertümer von Benin, Band 1-3, Berlin 1919, Tafel 62 und 63.
Linie
1898 erworben von A. Maschmann
Maria Kecskési: Kunst aus dem alten Afrika. Innsbruck 1982, S. 152.
Linie
Museum für Völkerkunde zu Leipzig
Kunst aus Benin. Afrikanische Meisterwerke aus der Sammlung Hans Meyer, Grassimuseum, Leipzig 2002, S. 83.
Linie
Museum für Völkerkunde Wien, Slg. H. Meyer, Slg. G. Haas
Armand Duchateau: Benin. Kunst einer afrikanischen Königskultur, München 1995, S. 51, 52.
Linie
British Museum, London; Rijksmuseum voor Volkenkunde, Leiden
Philip J. C. DARK: An introduction to Benin art and technology, Oxford 1973, Tafel 28.
Linie
Lindenmuseum Stuttgart
Lindenmuseum. Abteilungsführer Afrika Stuttgart. 1989, S. 53.
Linie
Rautenstrauch-Joest-Museum für Völkerkunde, Köln
Barbara PLANKENSTEINER (Hg.): Benin. Könige und Rituale. Höfische Kunst aus Nigeria, Wien 2007, S. 395-398.


nach oben
english