Diese thronende Figur erinnert nur vage an Benin. Ihre Form und besonders die strukturierte Nase bezeugen andere Einflüsse. Obwohl Korallenketten und -gewänder auch aus Benin bekannt sind, ist die Art und Weise sie zu tragen und darzustellen bei dieser Figur äußerst ungewöhnlich.
Die Stirntatauierungen verweisen wiederum auf Benin. Mit zwei mal vier vertikalen Streifen hat sie einen sehr hohen Rang. Eigentümlich ist auch der Hut. Zu klein proportioniert ist er reich ornamentiert. Die Verzierungen sind nicht gegossen wie meist üblich, sondern nach dem Guss ziseliert.
Zunächst wirkt die Figur plump und erschließt sich erst bei längerer Betrachtung. Es handelt sich um eine ältere Dame, die schon etwas aus der sonst idealisierten Figur geraten ist. Hängende Brüste, ein großer Bauchumfach und ein breites Becken sprechen für eine zweite Lebenshälfte. Auch das Gesicht mit seiner stillen Mimik strahlt Reife aus. Ebenfalls ungewöhnlich der Hocker auf dem die Dame sitzt. Eine runde Tonne mit unten ornamentiertem Rand auf dem die sehr kleinen Füße ruhen. |