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Die Abbildung von Leoparden ist tief in der Geschichte Benins verankert. Viele Königsmetaphern von Benin beziehen sich auf den Leoparden, denn er gilt als imperiales Symbol für die Macht des Oba. Mehrere königliche Gilden sind für den Fang, die Zähmung und die Opferung des Leoparden verantwortlich. Der Leopard ließ sich zähmen und wurde daher als Haustier und treuer Diener für verschiedene Zwecke gehalten.
Typisch für die Darstellung von Leoparden sind das mit Kreisen angedeutete Fell und die markanten Ohren, die an Fischgräten oder an ein pflanzliches Blatt erinneren. Beides ist bei diesem Exemplar mit dem Alter von 300 Jahren in allen Einzelheiten und überzeugend fein herausgearbeitet. Der Eindruck, dass der Leopard majestätisch und herausfordernd, mit gefletschten Zähnen dasteht, wird noch verstärkt durch den weit nach hinten ausschweifenden Schwanz, der in einem S-Schwung auf dem Boden aufliegt.
Oft tauchen Leoparden in Benin auch als Aquamanile auf - als königliches Wassergefäß, das für verschiedene rituelle Waschungen verwendet wurde.
Vgl.:
Barbara PLANKENSTEINER (Hg.): Benin. Kings and Rituals. Court Arts from Nigeria. Vienna 2007, S. 278 - 279.
Augustus Henry PITT-RIVERS: Antique Works of Art from Benin. London 1900 (Reprint 1971), S. 89. |