Galerie Peter Herrmann - Ancient Art from Africa
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Regenmacherfigur. Ndop, Kamerun
Holz, Bastketten, Amulette, Kraftingredendzien.
197 cm
Diese zwei Meter große Figur ist ein beeindruckendes und gleichzeitig erschreckendes Werk. Vergleichbar mit der Nkoh-Maske gehört es in den Bereich der gefährlichen Objekte. Nur ausgewählte Personen dürfen diese Figur benützen. Den Blicken der Öffentlichkeit ist die Figur entzogen und ein strenges Tabu wird selbstverständlich eingehalten, da die Bevölkerung große Angst vor ihr hat. Die Figur hat grundsätzlich zwei Funktionen. Die Erste ist eine heilbringende bei Regenzeremonien. Mit der Zweiten schickt man Unwetter über übelwollende Nachbardörfer.
Lange lächelte man bei dem Gedanken, Naturvölker könnten mit einer Plastik das Wetter beeinflussen. Nachdem man aber in Bali Untersuchungen über dieses Phänomen begann und diese auch auf Film gesichert festhielt, sucht man nach Erklärungsmustern. Eine vereinfachte Theorie des Galeristen ist Folgende: Mit einer gemeinsamen mentalen Kraftbündelung durch die an einem Ritual Beteiligten wird ein Energie-potenzial auf das Medium gelenkt. Unter Zuhilfenahme von verschiedenen Kraftsubstanzen, die in die hintere Öffnung eingelegt werden erhöht sich ein Konzentrationseffekt. Das somit immer stärker werdende Objekt beginnt ein Kraftfeld nach oben zu entwickeln, das seinerseits eine Thermik verursacht. Mit der genauen Kenntnis über klimatische Begebenheiten, also das Wissen um den richtigen Moment, erzielt der Regenmacher dadurch das von ihm gewollte Ergebnis.
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Wie stark die Wirkung einer solchen Figur sein kann, erzählte der Kameruner Vorbesitzer, ein westlich geprägter, unserer rationalen Denkhaltung verbundener Sammler alter afrikanischer Kunst und Kenner seiner Kameruner Tradition, mit sichtlicher Verwunderung. Mit dem Erwerb dieser Figur in Ndop machte er erstmals die Erfahrung der etwas anderen Art. Nach dem Kauf der Figur war es nur mit der Verlockung von reichlicher Bezahlung möglich, Träger zu bekommen, die die Figur durch unwegsames Gebiet zu einem Transportfahrzeug brachten. Auf dem Weg entlud sich plötzlich ein heftiges Gewitter und ein Blitz schlug in unmittelbarer Nähe ein. Zu Tode erschreckt suchten die Träger das Weite und ließen die Figur liegen.
Nachdem später mit neuen Trägern die Figur verstaut wurde und die Hauptstadt Yaounde erreichte, begutachtete der Sammler die Statue vor seinem Haus und begann, wie bei vielen Sammlern üblich, Details zu ertasten. Beim Berühren der hinteren Öffnung begann im selben Moment ein solch heftiges Donnergrollen, daß er die Figur in den hintersten Kellerwinkel verstauen ließ und niemals wieder anfaßte.
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Die aus Holz geschnitzte Skulptur hat eine Alterspatina mit Farbresten von einem Leopardenmuster, das die Stärke untermalt. Das rückwärtsgerichtete Gesicht dürfte auch ein Leopard sein. Der Janus-kopf, der meist eine Dualität von Stimmungen oder Gefühlen anspricht, könnte in diesem Falle noch eine Entsprechung zur Transformation von Mensch zu Tier haben. Noch heute ist der Glaube in Kamerun tief im Bewußtsein verankert, einzelne besondere Zauberer könnten diese Verwandlung vollziehen. Kraftsubstanzen und in Leder eingenähte Amulette an Hals und Hüfte ergeben einen weiteren, uns leider nicht bekannten Anwendungssinn.
Rainmaker. Ndop, Cameroon
Wood, raphia, amuletts, magic ingrediences. 197 cm |
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Exhibited at:
Kunsthalle Wien
Kunstverein Aalen
Museum der Weltkulturen Frankfurt
Iwalewa-Haus der Universität Bayreuth
Published:
Afrika Screams
Das Böse in Kino, Kunst und Kult
2004. pp 52 |
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