Christine Eyene

neue Kunst
Bücher
Dezember 2010
Galerie Peter Herrmann

Christine Eyene

alte Kunst    
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Afrika und die Kunst. Einblicke in deutsche Privatsammlungen

  Da Buch

HECHT, Dorina/ KAWIK, Günter (Hg.):
Afrika und die Kunst
Einblicke in deutsche Privatsammlungen, Berlin 2010.

Mit diesem Buch präsentieren der Sammler Günter Kawik und die Kunsthistorikerin Dorina Hecht herausragende afrikanische Kunstwerke, die sie aus 36 deutschen Privatsammlungen ausgewählt haben. Sie begreifen afrikanische Kunst als Prozess, der in die zeitgenössische Kunst mündet und stellen anhand von 5oo farbigen Abbildungen sowie zahlreichen Bildbeschreibungen und Aufsätzen bislang kaum publizierte Exponate in den Mittelpunkt.

 

ISBN-Nr. 978-3-00-031864-1

 

Das hochwertige Hardcover-Buch misst 31 x 25 cm, hat 488 Seiten und 500 farbige Abbildungen. Der Preis beträgt 98,- Euro zzgl. 7,- Euro Versandkosten innerhalb Deutschlands

Es ist lieferbar über die Galerie Peter Herrmann, Buchbestellung


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Afrika und die Kunst. Inhalte

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Ziel des Buches
Das vorliegende Buch bietet eine Übersicht über qualitativ hochwertige, junge und ältere Kunstwerke in deutschen Privatsammlungen und zeigt das Spektrum in den Sammlungen auf. Die Herausgeber haben versucht, so differenziert wie möglich auf das einzugehen, was Künstler mit afrikanischen Wurzeln über Jahrzehnte und Jahrhunderte hervorgebracht haben. Der hauptsächliche Fokus liegt dabei auf den Künstlern und ihren Werken sowie den Diskursen.

Die Herausgeber bringen ein Buch heraus, das nicht die allseits bekannten, traditionellen Skulpturen abbildet. Das Buch begreift Afrikanische Kunst vielmehr als Prozess, der in die zeitgenössische Kunst mündet. Ziel des vorliegenden Bandes ist außerdem eine multiperspektivische Annäherung an das Thema und die Veröffentlichung von selten oder bisher noch nicht publizierten Werken aus deutschen Sammlungen. Eine Bestandsaufnahme soll vorgenommen werden.

Welche deutschen Publikationen existieren zu diesem Thema?
Einen Überblick über mehrere Sammlungen Afrikanischer Kunst strebten in Deutschland bisher nur drei Publikationen an. Zwei davon veröffentlichte der Verfasser zahlreicher Bücher über Afrikanische Kunst Karl-Ferdinand Schaedler und eine weitere erschien im Rahmen der Kölnmesse 2004 in Zusammenarbeit mit Werner Schmalenbach und der Galerie Simonis. Karl- Ferdinand Schaedler hat mit seinem Buch Afrikanische Kunst in deutschen Privatsammlungen 1973 als erster versucht, mehrere deutsche Privatsammlungen in einem Band zusammenzufassen. Schaedler stellte damals unerforschte Objekte aus unbekannten Sammlungen vor, die er über Inserate recherchiert hatte. Obwohl die Aufarbeitung wegen mangelnder Bildqualität und aufgrund von wenigen schriftlichen Informationen inhaltlich wie formal als Buch kaum überzeugte, hat er durch das Zusammentragen von teils sehr guten Objekten doch eine Forschungsgrundlage geschaffen, auf der wir heute aufbauen können. Schaedlers zweite Publikation erschien 1992 anlässlich der von ihm kuratierten Ausstellung in der Villa Stuck München Götter, Geister, Ahnen - Afrikanische Skulpturen in deutschen Privatsammlungen. Auch dieses Buch stellt Objekte aus Privatsammlungen vor. Keines von denen beachtete zeitgenössische Kunst und alle sind aus eher ethnologischer Perspektive geschrieben.

Was bietet dieses Buch?
Mit einer zeitlichen Ausdehnung der künstlerischen Vielfalt bis in die Gegenwartskunst versucht die vorliegende Publikation die in vielen Büchern und Ausstellungen präsente Trennung von „traditionell“ und „zeitgenössisch“ aufzuheben und zu reflektieren, ob und wie sich Überschneidungen in den Sammlungen spiegeln. Es zeigt Sammlungen, die stilistisch und zeitlich möglichst breit gefächert sind. Durch Aufarbeiten und Sichtbarmachen der kulturellen Reichtümer Afrikas mit neuen Methoden ergibt sich eine ebenso neuartige Komposition der Abbildungen. Die Herausgeber haben aus 36 deutschen Sammlungen ausgewählt; davon enthalten 20 Sammlungen vor allem zeitgenössische Kunst.
Durchaus wohlmeinend sind die Sammler zwar Erhalter, aber auch Profiteure einer fremden Geschichte. Was wir heute zur kooperativen Bearbeitung anbieten können, sind hervorragend erhaltene Werke alter Kunst in Sammlungen und Museen, von denen viele ohne Sammlerstrukturen unwiederbringlich verschwunden wären. Viele Objekte sind mit detaillierten Hintergrundbeschreibungen ausgestattet und bilden wichtige Forschungsgegenstände für eine Kunstgeschichte aus afrikanischer Sicht.
Aus den sehr heterogenen Kunstwerken, die wir in den insgesamt 78 gesichteten Sammlungen vorgefunden haben, beschränken wir uns in den drei Bildteilen thematisch auf die Darstellung menschlicher Körper und zeigen anhand von Objekten, Fotografien, Installationen und Gemälden aus deutschen Privatsammlungen eine große Bandbreite von Körperkonzeptionen der verschiedenen Ländern Afrikas. Dementsprechend thematisieren wir vor allem menschliche Figuren, in Ausnahmefällen auch Tierkörper mit menschlichen Zügen und im Rahmen der zeitgenössischen Kunst zusätzlich Arbeiten zum Thema Identität.

Die Autoren
Autoren sind: Ingo Barlovic (Sammler), Hermann Becker (Designer), Uschi Eid (MdB AD), Artur Elmer (Sammler), Sophie Eliot (Kulturwissenschaftlerin), Dorina Hecht (Kunsthistorikerin), Günter Kawik (Sammler), Reinhard Klimmt (Sammler), Kathrin Langenohl (Kunsthistorikerin), Wolfgang Meyn (Ethnologe), Yvette Mutumba (Kunsthistorikerin), Romuald Tchibozo (Kunsthistoriker), Angelika Tunis (Ethnologin) und Heike Wintershoff (Ethnologin und Kulturwissenschaftlerin).
Mit diesem Buch gehen Sammler, Kunsthistoriker, Ethnologen und Kulturwissenschaftler eine Kooperation ein und setzen dadurch einen ungewöhnlichen Akzent in der Reihe der Veröffentlichungen der letzten Jahrzehnte. Da eine fächerübergreifende Sicht angestrebt wurde, kommen neben einigen Kunsthistorikern weitere Autoren aus sammelpraktischer sowie theoretisch-kulturwissenschaftlicher Perspektive zu Wort. Fast alle Artikel entstanden in direkter Kooperation mit den Herausgebern und innerhalb unserer Fragestellung.
Mehrere Kunsthistorikerinnen und Kunsthistoriker lieferten Textbeiträge, die einen modernen Sprachduktus gemeinsam haben. Sie verzichten auf überkommene Begrifflichkeiten und spiegeln kritisch den Stand wissenschaftlicher Positionen in aktuellen Diskursen. Es kommen außerdem Sammler oder Designer zu Wort, die sich vielfältig mit Themen wie Sockelung und Präsentation beschäftigen.

Gliederung
Das vorliegende Buch gliedert sich in fünf große Teilbereiche. Im ersten der fünf Kapitel diskutieren drei junge Autorinnen aus kunst- und kulturwissenschaftlicher Perspektive unter der Überschrift Sammeln: Kunstgeschichte und Kunstmarkt. Der erste Teil thematisiert allgemeine Fragen, die im Zusammenhang mit dem Sammeln Afrikanischer Kunst und mit dem kunstwissenschaftlichen Diskurs zu Afrika stehen. Der einleitende Beitrag benennt, welche Sammlungen in Deutschland bereits veröffentlicht wurden und in welchem Verhältnis die veröffentlichen Sammlungen zur tatsächlich vorhandenen Anzahl der Sammlungen stehen. In dem darauf folgenden Artikel beschreiben eine Kunsthistorikerin und eine Ethnologin, wie sich die Bedeutung von Afrikanischer Kunst durch ihren Standort in privaten Räumen oder im Museum bzw. durch den Bekanntheitsgrad des Besitzers verschiebt. Ein weiterer Artikel vergleicht inwiefern Sammler in Frankreich Vorbilder für deutsche Sammlungen sind und diskutiert den Begriff „primitive Kunst“. Der letzte Beitrag beschreibt einerseits wie Afrikanische Kunst in Ethnologischen Museen sowie in Kunstmuseen präsentiert wird und wie andererseits Kunsthistoriker dieses Thema diskutieren.

Die nächsten drei großen Teilbereiche verbinden Texte mit einem abschließenden Bildteil. In allen drei Kapiteln diskutieren sowohl junge Kunst- und Kulturwissenschaftler als auch Sammler über global präsente, zeitgenössische Künstler afrikanischer Herkunft, über lokale Kunstszenen in Benin (Romuald Tchibozo) und individuelle künstlerische Entwicklungen in Togo (Kathrin Langenohl) sowie über Afrikanische Kunst und ihre Diskurse um das „Traditionelle“. Den jüngeren diskurskritischen Ansätzen (wie denen von Yvette Mutumba oder Heike Wintershoff) stehen in den drei Kapiteln Positionen von Sammlern (wie Reinhard Klimmt oder Wolfgang Meyn) gegenüber, die stärker von ethnologischen und sammelpraktischen Ansätzen geprägt sind. In einer Art Dialog nähern sich die Autoren den Objekten und den Diskursfeldern.

Die Kapitelüberschriften Zeitgenössische Kunst und Lokale Kunstszenen sowie Afrikanische Kunst, strukturieren die vorgefundenen Bilder und Objekte. Sie sind jedoch als wandelbare Größen zu verstehen, denn Überschneidungen sind unvermeidbar, wie z.B. an dem Künstler Romuald Hazoumé sichtbar wird. Er ist in dem Kapitel Zeitgenössische Kunst verortet, taucht aber auch in dem Artikel von Romuald Tchibozo in der lokalen Szene Benins auf. Das lokal Verortete kann also ebenfalls auf dem globalen Kunstmarkt präsent sein. Ähnliches gilt für die Kolon-Figuren; sie könnten bei Afrikanischer Kunst eingegliedert werden, sind jedoch dem Bildteil des Kapitels Lokale Kunstszenen untergeordnet, das für Entwicklungen zwischen Zeitgenössischer Kunst und Afrikanischer Kunst steht.

Die Bildteile der jeweiligen Kapitel stellen auf einer Doppelseite entweder zeitgenössische Künstler afrikanischer Herkunft und ihre Werke vor oder bestimmte Skulpturen bzw. Masken. Die Künstler und die „traditionelle“ Afrikanische Kunst werden in fotografischen Abbildungen ausführlich präsentiert und kunstwissenschaftlich beschrieben. Eine Kontextualisierung mit Zuschreibung von Funktionen, wie sie in ethnologischen Ansätzen üblich ist, wurde in den Beschreibungen des letzten Teils ausgespart.

Das fünfte große Kapitel heißt Sammelpraxis und diskutiert praxisbezogene Fragen um Altersbestimmung und Restaurierung von Holz- und Bronzeobjekten.


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Aktivitäten und Links

  Präsentation des Buches von Dorina Hecht in der Freien Universität Berlin
  Kawik-Verlag
  Dorina Hecht M.A.

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Artikel von Dorina Hecht auf unserer Domain

 

Problemstellung und Vergleich Über Bronzen aus Ife und Benin, von Dorina Hecht, M.A.
Problem Definition and Comparison Bronzes from Ife and Benin, by Dorina Hecht, M.A.


 
Diskussion über afrikanische Kunst und ihre Verortung in der Kunstgeschichte, publiziert in der Afrikapost 3/ 2007 und 4/ 2007. Neben Hanussek, Paysan, Eisenhofer und Herrmann der Artikel von Dorina Hecht: Afrikanische Kunst und Kunstgeschichte

 
Afrika Post 04/2009 - Schwerpunktthema zeitgenössische Kunst afrikanischer Künstler in Deutschland.(pdf) Christian Hanussek über Kamerun, Verena Rodatus über Dakar, Yvette Mutumba über Deutschland, Dorina Hecht und Sophi Eliot im Interview mit Manuela Sambo, Wolfgang Bender über Chéri Samba und Peter Herrmann über den Markt in Deutschland. Abbildungen von Ransome Stanley, Daniel Kojo Schrade, Joseph Sumegne und einigen mehr.

 
Dokumentation der Ausstellung Zeitgenössische südafrikanische Kunst aus privaten Sammlungen auf der art KARLSRUHE vom 4.-7. März 2010 von Yvette Mutumba und Dorina Hecht. pdf

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Presse
  Presseinfo pdf

  Afrika-Post 4 | 2010

Afrika-Post 4 | 2010


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