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Kolumnen
Peter Herrmann - ab dem 5.1.2017
Internet - Artikel Seite 1
Artikel Seite 1
wachsende Kolumne - Teil 2

Graue Linie
Togo, Afrika und das Internet
 

Im Herbst des Jahres 2016 musste der Verfasser wegen günstiger Miete umziehen und wegen ungünstiger Verfassung des Geldbeutels seine Arbeitsweise ändern. Die neue Situation ergab auch eine neue Erfahrung im Umgang mit dem weltweiten Netz, weshalb nun dieser Teil zwei im Sinne einer Fortsetzung entstand. Vereinfachend ausgedrückt: Schluss mit europäischem, ab jetzt galt indigener Standart.

Der Luxus einer eigenen Internetverbindung im Haus war weg und ein Internetcafe das meistens funktionierte gleich um die Ecke. Eine Wohnung nicht mehr in der Einsamkeit der Neureichen, sondern nahe dem kleinen Ortskern. Laut, lebendig, Cyber.

Schon vor dem Umzug hatte ich Recherchen angestellt und einen Bekannten beobachtet, wie er mit dem Telefon verbunden dieses als Modem benutzt. Für junge Menschen in Europa sicherlich etwas Normales, für mich in meiner neuen Situation eine Offenbarung. 50 Euro für einen Hausanschluss, der oft nur die Hälfte des Monats geht entsprechen dem Monatslohn eines Hausangestellten und musste reduziert werden.

Was einfach klingt, war es nicht. Man konnte also von dem Guthaben das man als Telefoneinheiten kaufte, einen Betrag als Internetguthaben umwandeln. Die niedrigste Einheit hierfür sind 200 einheimische Franken, die etwa 30 Euro-Cent entsprechen und 50 MB Nutzung.

  Nächtliche Arbeitssituation
  Nachts beim Zeitung lesen. Keine Fotomontage. Baguida, 1.2.2017
 

Im ersten Teil des Artikels über Internet zwar schon beschrieben, führte mich der Umgang nun in neue Sphären.

Mein chinesisches Smartphone chinesischer Herkunft hatte die äußerst unangenehme Eigenart, Dinge aus dem Netz zu laden, nach denen ich nicht fragte wie beispielsweise eine Erneuerung von Google-Play, das ich als App niemals nütze. Eine Stilllegung des Apps hat auch lediglich zur Folge, dass es sich irgendwann wieder neu selbst aufspielte. Manchmal, dieser Vorgang ist als Nichttechniker nur ungenügend zu beschreiben, schien ein Programm zu hängen. Wenn es dies tat, spulte das sonst langsame Teil plötzlich ein Guthaben, vorher für 2 Euro aufgespielt, in drei Minuten weg. Dies hatte bei der Nutzung den unangenehmen Effekt, dass man nach jedem kleinen Arbeitsgang im Netz wieder abschalten musste und beim nächsten ein. Zeitintensiv und Konzentrationsstörend also.

Ausserdem konnte man deshalb nur den kleinstmöglichen Tarif aufspielen, weil ja ungefragt verbraucht wurde und man sich nur Cent- aber nicht Euroweise das Guthaben stehlen lassen wollte. Dies wiederum hatte nun den Nebeneffekt, dass nach jeden 50 MB neu gebucht und das Telefon danach neu gestartet werden musste. Mit Warten bis die Verbindung wieder stand zwar "nur" zwei Minuten, es nimmt einen aber aus jeder Konzentration. Sendete jemand große Files, kostete die Nachricht nun Geld. Kleinvieh macht auch Mist.

Ich konnte in der ganzen Zeit der Einarbeitung in diese neue Weise im Übrigen nie herausfinden, ob das Einheiten klauen am Telefon lag oder an der Anbietergesellschaft Togo Cell. Egal wie, theoretisch eine Möglichkeit, war es als Arbeitsgrundlage ungemütlich. Mein geklautes iPhone musste wieder kompetent ersetzt werden. Eine kleine Geldsegnung von einem Stuttgarter Freund erlaubte, ein gebrauchtes Vierer zu erstehen. Nun konnten von meinem Mac alle 4.500 Adressen synchronisiert werden, was von Mac auf Android ja nicht geht. Von Hand mehrere Tage lang im Register alle 4.500 Adressen mit den korrekten Ländervorwahlen ausgestattet, hatte ich plötzlich über 700 WhatsApp-Adressen automatisch in meinem Favoriten-Ordner. Bild und Dokumentensynchronisation hervorragend. Aber das wichtigste:

Die Leitung war nun stabil und über WhatsApp kann nun telefoniert werden, was das Android nicht erlaubte. WhatsApp also nicht nur für Schrift- und Sprachnachrichten, sondern nun für Gespräche weltweit. Weil das Guthaben nicht mehr abhanden kam, konnte über Kabel die Verbindung von Telefon und Computer zeitlich unbegrenzt über die "Partage" bzw "Persönlicher Hotspot" offengelassen werden. Das heißt in der Praxis beispielsweise, dass beim Briefe schreiben in anderer Sprache sich ein Übersetzungsprogramm sofort im Netz öffnen läßt, was in der Schnelle keinen Konzentrationsverlust mit sich bringt.

Ein weiterer, tatsächlich sehr wunderbarer Vorteil dieses Hotspots ist, dass man egal wo und egal wann online gehen kann. Im übrigen schneller als der frühere Hausanschluss, der lediglich den kleinen Vorteil hatte, dass man unbegrenzte Datenmengen herunterladen konnte. Langsam steigerte ich meine gebuchte Datenmenge, die natürlich verhältnismäßig günstiger wurde, wenn man größere Beträge einsetzt. Im Moment des Verfassens dieses Teils des Artikels arbeite ich mit 3.5 GB für einen Betrag von ca. 15 Euro. Unter normalen Arbeitsbedingungen des Senden und Empfangens von mails, Zeitungen lesen, ein wenig zum Vergnügen im Netz surfen, Recherchen zu machen und kleine Filme zu laden ein Betrag, der für zwei bis drei Wochen hält.

  Statistik
 
Gefundene Statistik vom Februar 2017. Danach würde Togo gleichauf mit Spanien noch vor Deutschland liegen (Quelle: gemopst)
 

Wichtig für dieses Arbeiten ist die Auswahl des Telefons. Der Verfasser kann nun auf zwei Extreme greifen. Ein Telefon der mittleren Preisklasse, dass offensichtlich sehr Verbraucher-unfreundlich funktioniert. Salopp dahingesagt könnte man sagen: Arme Afrikaner leimen. Hat man ein Telefon besserer Qualität, in meinem Fall der Wechsel von Android auf iPhone, kann man auf gutem Niveau arbeiten.

Das Internet, das ich noch 2015 und 2016 afrikanisch als Internet-Telefon und europäisch tendenziell als Internet-Computer beschrieb, ist nun eine Internet-Telefon-Computer-Symbiose. Klar wurde mir das in den Januartagen, als ich eine Anzeige bei der Gendarmerie erstatten wollte. Dort sitzt man sehr lange und wartet. Während ich meine Mac-basierte Telefon-Computer-Station auspackte um nach mails zu schauen und zu schreiben, saß eine Gruppe von Männern mir gegenüber, von denen der, der ein wenig wie der Chef des Ganzen wirkte, zuerst einen Notizblock zog, schrieb, einen Dos-Computer auspackte, mit einem USB-Kabel sein Android-Telefon anstöpselte, mit Tastatur weiterschrieb und telefonierte.

Ein französischer Bekannter nutzt die Gruppenfunktion von WhatsApp im Straßenbau, um mit der aufgezeichneten Korrespondenz des Tages diese zusammengefasst abends als Rapport auf den Computer zu kopieren und der Firmenleitung als mail zu übersenden. Abgesehen von dem effektiven Überblick im Tagesablauf, fällt lästiges Schreiben am Abend weg. Was ich bisher als afrikanische Tratsch-Nutzung erlebte, bekommt eine professionelle Seite, so wie der afrikanische Chef über Telefon seinen Computer als Speichermedium in einem Sinne nutzt, die ich vor Kurzem noch als "europäisch" bezeichnet habe.

Graue Linie
Aufbruch
  Aufbau
 
Aufbau. Am 22. Februar 2017 bekommt der Biergarten an der Gemarkungsgrenze von Baguida und Avepozo neben Fernseher einen neuen Anschluss an die Welt. An einer langen Stange wird ein Modem hochgezogen. Gesockelt wurde die Stange in einem alten Farbeimer mit Beton, der in den Sand eingegraben wurde. Undeutlich rechts am unteren Bildrand noch zu erkennen: Die Schienen der alten deutschen Bahn aus kolonialen Zeiten von Aneho nach Lomé.
  Einführungsangebot
 

WiFi mit hoher Geschwindigkeit zu einem Spezialtarif. 300 indigene Franken entsprechen etwa 50 Eurocent und gelten für 24 Stunden. Im Biergarten ist es unter alten Bäumen schattig, Ziegen laufen herum, Hühner hüpfen und schöne Mädchen lenken ab. Aber im Prinzip kann man arbeiten. Und Bier trinken.

Doch Vorsicht !!!! Dass davon nichts in die Tastatur läuft !!!!!

  Ein ästhetisches Modem
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Trugschluss im März
top

Ach, es war so schön.

Etwa zwei Monate funktionierte die oben beschriebene Methode des persönlichen Hotspots. Doch dann versagte zuerst die USB-Verbindung und dann die WLAN-Verbindung zwischen Telefon und Computer. Während ich mit diesen neuen Problemen zeitaufwendig zu tun hatte, erreichte mich folgender Satz:

"Das Internet ist wirklich ein Drama in Lomé. Allein aus diesem Grund ist es mir z.Zt. unmöglich hier eine Ständige Vertretung aufzubauen."

Dieser zunächst harmlos klingende Satz hat jedoch einen bedeutungsschweren Hintergrund. In einem Monat, April 2017, findet in Lomé eine pompös aufgezogenene Veranstaltung statt. Der völlig danebengegriffene Titel lautet: "Frühling der deutsch-togoischen Wirtschaftsbeziehungen". Es gibt keinen Frühling in Togo. Es gibt Trockenzeiten und Regenzeiten. Die angestrebte Wortwirkung von Aufbruch, Neubeginn und Fruchtbarkeit ist also nicht zu vermitteln. Frühling ist eine Jahreszeit im Norden, in Europa, aber mit was dies symbolisch belegt und dort im allgemeinen Verständnis verankert ist, weiß man in Westafrika nicht.

Der Symbolcharakter des Nicht Verstehens der hiesigen Gepflogenheiten ist jedoch eklatant. Es werden neben allerlei Vertretern der Politik und ganz sicher mindestens zwei Frauenbeauftragtinnen, noch viel Consulter, eine Consulterin und Vertreter, diesmal keine Frau, von Firmen eingeflogen, von denen sich nach der Veranstaltung mit vielen Buffets niemand in Togo niederlassen wird. Wie letztes Jahr wird eine togoische Frauenbeauftragte lange reden und dabei als besonderes Beispiel von weiblicher Initiative die Tochter einer Freundin hervorheben, die Saft in Flaschen füllt. Zwar gerade erst begonnen hätte, aber gerade und deshalb von hoher symbolischer Bedeutungskraft wäre.

Nicht zur Sprache kam, dass Lomé den größten Textilmarkt in Westafrika hat, der ausschließlich von Frauen betrieben wird, die durchaus gerne einiges verbessern würden. Aber dabei kaum auf eine Frauenbeauftragte aus Deutschland angewiesen sind.

Von ein paar Rentnern, den diplomatischen Vertretern und den Hilfstruppen abgesehen, gibt es noch noch drei gefühlte Deutsche, die ohne Angestellte versuchen, als letzte Mohikaner in Togo zu überleben. Der Autor ist einer davon. Der oben genannte Satz kam von einem Deutschen, dem es langsam in Mali zu unangenehm wird. Obwohl dort deutsches Militär stationiert ist und viel Geld hineingepumpt wird, sind die Polizisten nicht bezahlt und holen sich ihren Salair auf der Straße. Als leicht erkennbarer Europäer, das beschäftigt die Kämpfer gegen den Alltagsrassismus in Deutschland allerdings weniger, wird man garantiert an jeder Kontrolle angehalten. Es gibt, mangels monatlicher Bezahlung, viele Kontrollen. Durch die ständig Berichterstattung aus Europa, wie dort selbstgeiselnd tendenziös dargestellt ihre meist arbeitslosen und auf Sozialhilfe angewiesenen Brüder und Schwestern schlecht behandelt werden, kommen nun noch verschärfte Visabedingungen und kleine Racheschikanen dazu.

Dennoch ist für den Deutschen aus Mali, nach mehreren sondierenden Aufenthalten, Togo keine Alternative, obwohl hier Polizisten mit einem monatlichen Einkommen von 60 Euro regelmäßig bezahlt werden. Doch wieder zum Internet. Bevor ich diese Zeilen schrieb, war ich zwei Tage damit beschäftigt, ein Problem meines Telefons zu lösen. Obwohl nicht sicher, dass das Problem bei mir liegt, wird ein komplettes Zurücksetzen und neu Alles neu eingeben empfohlen.

Das ist nicht ganz einfach, denn es verschwinden dabei alle Informationen, die nicht über USB-Kabel über das iTunes-Programm auf den Computer kopiert werden können. Also sämtliche Chats von WhatsApp durchgehen, alle relevanten Fotos und Filmchen extern abspeichern, dann löschen und über iTunes, nun ohne Bezug zu der Person die dies abgesendet hat, auf den Computer ziehen. Bleiben 30 MB übrig, die sich aber partout nicht auf Cloud als BackUp senden lassen. Die Übertragung ist so mies, dass es das BackUp ständig abbricht und plötzlich anzeigt, dass es die vorigen 130 MB übertragen möchte, obwohl die Filmchen schon alle gelöscht sind. Also werde ich nach getaner Arbeit, nach der ich den Rest gerne behalten wollte, dennoch alles löschen müssen.

Meine Arbeit in diesem beschriebenen Zeitraum war, alte, seit langem liegengeblieben Emails aufzuarbeiten. Fast jedes dieser mails hat Webadressen. Um nun auf eine Antwort relevant einzugehen oder die Aktualität überprüfen zu können, sollte man eine Netzverbindung haben. Hat der Computer auf dem der Link liegt aber nicht. Also mehrere dieser Links als Tab im Browser angelegt, folgt der Gang ins Cybercafe, das bei jedem zweiten Mal auch keine Verbindung hat. Nebenbei überschreibt es, wenn die Verbindung klappt, immer wieder mal sämtliche ungeöffnete Tabs automatisch mit der Zugangsseite des Providers des Cafes, das kein Cafe ist, sondern ein trostloses Kabuff mit lauten Besuchern. Auch diese Seite kann ich nicht mehr im Büro laden und mit verschiedenen Browsern auf Richtigkeit testen, sondern muss dies später, mit einer papiernen Erledigungsliste im Cyber machen.

Welche deutsche Firma läßt sich unter solchen Bedingungen in Togo nieder? Ich schreibe hier über die Hauptstadt, nicht über Provinz oder Land. Dazu kommen noch die Besteuerungen, die bei Europäern sehr streng ausgelegt werden. Zum Dank dafür, dass als Bedingung für irgendwelche Hilfsleistungen ein europäisches Steuersystem eingeführt werden muss, rächt man sich an hier lebenden Vertretern der Bedingung stellenden Nationen. Die Deutschen sind ja bekanntermaßen gerade die Gutesten von Allen dieser Welt, also rächt man sich an denen am Meisten. Dazu kommt noch französisches Gewerkschaftsrecht. Ein schlichter Horror für jeden Kleinunternehmer. Europäischen Kleinunternehmern wohlgemerkt. Denn kein Togoer führt Mehrwertsteuer ab oder hält einen Achtstundentag ein.

Da unter solchen Voraussetzungen ein "legales" Arbeiten völlig unmöglich ist, werden sie als "dubioser" Zeitgenosse natürlich auch nicht zu den Veranstaltung des Frühlings eingeladen und gelten später als ungeladener Schmarotzer am Buffet. Wer auf der Lohnliste einer deutschen Hilfsorganisation steht, hat auch keine Bezahlprobleme für seine Angestellten und kann sehr leicht ein guter Mensch sein. Die deutschen Firmenvertreter, die natürlich alle vorbildlich ausgesucht sind, kommen leider nur wegen Buffet. Dort erfahren sie bei vollem Mund, dass in ihrem teuersten Hotel das Netz zwar geht, aber schon um die Ecke nicht mehr. Als mögliche Kontakte oder gar Partner dürfte sowieso niemand von denen in Frage kommen und von der "Kreativindustrie", die zwar mehr umsetzt als die Chemiebranche, wird ebenso sowieso niemand im Flieger sitzen.

So. Nun muss ich alles vorbereiten, denn in einer halben Stunde geht es ins Cyber-Cafe. Gestern abend ging die Verbindung nicht. Derweil meine Pläne eines Kulturzentrums in immer weitere Ferne entschwinden. Man könnte sagen "Das Programm hängt fest und benötigt einen Neustart". Doch wer ist da und drückt den Reset-Button?

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Zeitsprung - 1. Juli 2017
 

Freunde in Deutschland sagen es nicht, aber sie sind ein wenig müde der Antworten auf Fragen, die sie von dort oft gar nicht richtig nachvollziehen können.

Also alleine durch einen Berg von neuen Problemen. Ein Freund sendete das neue Betriebssystem Sierra auf CD, damit ich auf meinem Mac Book Pro wieder aktuell werde. Alles vorher gesichert, Sierra übertragen und die Freude war groß, denn alle Programme begannen komplikationslos zu laufen.

Doch wie üblich, zu früh gefreut.

Lief mittlerweile der Hotspot auf dem alten Betriebssystem einigermaßen solide und durch abwarten auf 50% Sonderangebote beim Einkauf von Einheiten auch preislich im Rahmen, geschah nun Seltsames. Wie früher und weiter oben in Verbindung mit Android beschrieben, zog es mir plötzlich die Einheiten vom Telefon, so schnell konnte ich gar nicht reagieren. Ein Giga weg an einem Tag und dies obwohl ich gefühlt etwa 100 MB real verbrauchte. Wie dies?

Die erste Befürchtung, es würde über den App-Store Aktualisierungen einzelner Programme herunterladen, erwiesen sich als falsch. Der Provider, der über das alte Betriebssystem nichts machen konnte, hat er nun die Möglichkeit mich zu bescheissen? Arbeitet irgendwo unerkannt im Computer etwas, das mir neu ist?

Was im nachhinein eine einfache Lösung war, dauerte Tage in denen ich sämtliche Inhalte meines Computers durchforstete und Programme öffnete, von denen ich bisher nicht mal wusste, dass ich sie habe, um nachzuschauen, ob die Einstellungen ein automatisiertes Back Up erlaubten. War es nicht.

Es war Cloud. Dieses amerikanische MegaMonster, dessen Nutzung Pflicht für Mac-Benutzer ist. Sierra hatte das Programm "Fotos" aktiviert. Zwar hatte ich das gesehen, hatte dieses Programm aber nur mit relativ wenigen Fotos und Videos bestückt um vorsichtig damit zu arbeiten und zu lernen, denn es hatte gewechselt von "iPhoto", das ich früher nicht benutzt hatte, zu der aktuellen Variante des neuen Betriebssystems "Fotos". Im alten Betriebssystem hatte ich Bildersynchronisation blockiert. Ich hatte zwar bemerkt, dass die Inhalte von iPhone, iCloud und Mac Book Pro leicht differierten und hatte schon versucht herauszubekommen, warum die Synchronisation nicht einwandfrei klappt. Nur alleine diese Versuche hatten, ohne Ergebnisse, locker einen Arbeitstag gefressen. Dass dieses Ding aber permanent arbeitete um zu synchronisieren kostete mich, bis ich es herausfand, rund 3 GB.

Da lässt sich dann auch nicht mehr vernünftig im Netz nach Lösungen recherchieren, wenn man weiß, dass es bei jedem kleinen Verweilen auf einer Seite irgendwo im Hintergrund die MagaBytes abnudelt.

Während ich dies schreibe, ist mein Computer am Telefon angeschlossen und ich kann den "Persönlichen Hotspot" eingeschaltet lassen, ohne dass es mir Einheiten zieht. Bis ich den eben beschriebenen Fehler fand, musste ich ja auch noch andere Dinge tun als Problemlösungen zu finden, es dauerte also etwa drei Wochen, die ich ständig den Hotspot ein- und ausschalten musste um Einheiten zu sparen. Ein sehr unbequemes Arbeiten.

Ich mache wenig Werbung, aber als ich den Fehler fand und daraufhin eine Internetrecherche machte um paar weitere Fragen zu klären, stieß ich auf ein App mit Namen TripMode. Dieses App dockt sich an das Betriebssystem an und kontrolliert, welche Programme über die Hotspot-Verbindung wieviel verbrauchen.

Es half mir nach Fehlerbehebung sehr, den Verbrauchsüberblick zu bekommen. Im Telefon haben Sie die Möglichkeit, den Stand der Einheiten beim Provider abzufragen und in den Einstellungen die Möglichkeit, unter "Mobiles Netz" den Verbrauch ihrer Apps auf dem Telefon zu erfragen. In Kombination mit TripMode auf dem Computer bekommt man nun den exakten Verbrauchsüberblick.

Was ich zum Beispiel nicht wusste, dass es mir am Tag sage und schreibe 20 MB wegen Spam über den Email-Empfang wegzieht. Als ich Sierra aufspielte, erhöhte sich mein ohnenhin schon lästiger Spam-Empfang von 100 bis 200 pro Tag auf nun bis zu 500. Wie lange ich dies noch durchalte, weiß ich nicht, man entwickelt Geduld beim täglichen Ritual, aber ich gebe ungern meine mittlerweile 22 Jahre alte Mailadresse auf.

Da ein Mann immer nur Eines erledigen kann, wie Frauen wissen, waren also meine letzten drei Wochen mental mit Fehlersuche belegt. Neben den privaten Ereignissen hat man das berufliche Dilemma, ich wiederhole mich, ich weiß, dass Niemand da ist, den man in Lomé fragen kann. Dies hier beschriebene war zwar nun ein Problem, das nicht spezifisch ein Togoisches ist, nur, genau das kann man vorher immer nie wissen.

Wer versucht, an europäischen Standarts dran zu bleiben, muss sehr viel Zeit aufwenden, den Spagat zwischen dort und hiesigen Verhältnissen in Togo zu meistern. Zeit, die eine deutsche Firma, die überlegt sich in Togo anzusiedeln, viel Geld kostet.

top Telefon einer schönen Dame
  So sehen in Togo sehr viele Displays aus
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Wachstum
 

Besuchen Sie diesen Artikel irgendwann noch einmal. Ich werde versuchen, ein paar weitere Alltagsgeschichten einzufangen um dann zu aktualisieren. Besondere Aufmerksamkeit werde ich dem Zahlungsverkehr widmen, der, von mir noch kaum beachtet, wohl einen großen Umfang in ganz Afrika angenommen hat. Ebenso interessant scheint die unterschiedlichen Nutzung von Apps und Browser zu sein.

Danke für Ihr Interesse.


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