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BZ. 11.06.2012

Presseseite der Galerie Peter Herrmann
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Artikel über Mansour Ciss

Dieser Held macht Geld zu Kunst

Für die SOS-Kinderdörfer in Afrika verkauft Mansour Ciss ab Montag seinen Afro.

Vor über 100 Jahren wurde in Berlin das Schicksal Afrikas besiegelt. Auf der sogenannten Kongo-Konferenz im Jahr 1884 teilten die damaligen europäischen Großmächte auf Einladung Otto von Bismarcks den Kontinent unter sich auf.

"Diese Konferenz war die Grundlage für die Kolonialisierung Afrikas, sagt der senegalesische Künstler Mansour Ciss (55), "ich habe schon als Kind davon gehört.

Sie beschäftigt ihn so sehr, dass er sie in den Mittelpunkt seiner künstlerischen Arbeit stellt: "Und hier in Berlin will ich daran mitwirken, dass sich die Lage Afrikas verbessert.

Dazu hat sich der Konzeptkünstler (Künstlername: Kanakassy), der seit Ende der 80er-Jahre selbst in Berlin lebt, jetzt etwas einfallen lassen. Er hat eine eigene Währung erfunden und druckt sein eigenes Geld: den Afro – "eine Währung für alle Länder des afrikanischen Kontinents.

Angelehnt an den Euro, soll sie Afrika die Unabhängigkeit zurückbringen. "Es geht doch immer ums Geld, erklärt Kanakassy seine Idee.

"Mit dem Afro wollen wir Afrika unabhängig von der Entwicklungshilfe machen. Statt zu betteln, verkaufen wir einfach unser eigenes Geld.

Natürlich ist das eine Utopie, "aber es soll ein erster Schritt sein, die Lage zu verbessern, betont er. Denn: "Afrika ist reich an Bodenschätzen, nur kommt deren Verkauf nicht den Menschen zugute. Darauf will er aufmerksam machen.

Ein Afro kostet zwei Euro

Eintauschen kann man den Afro das erste Mal Dienstag Abend in Charlottenburg, bei der Vernissage zugunsten der SOS-Kinder. Einen Ein-Afro-Schein kann man dort in einer eigens eingerichteten Wechselstube zu zwei Euro tauschen. Außerdem werden limitierte Drucke mit 50-Afro-Scheinen für 300 Euro verkauft. Der Erlös des Abends fließt an das SOS-Kinderdorf im Senegal.

Noch sind die Scheine nur Kunstwerke, doch das soll sich bald ändern. Gemeinsam mit anderen Künstlern arbeitet Kanakassy am nächsten Schritt: "Wir wollen eine Bank gründen und den Afro als echte Währung etablieren, verrät er die Zukunftspläne.

Vernissage: Dienstag, 18 Uhr, Gierkezeile 38, 10585 Berlin, www.sos-edition.de

Copyright © BZ 2012
Dokument erstellt am 15.06.2012 für Archivzwecke der Künstler die wir vertreten.
Erscheinungsdatum 11.06.2012



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