Freie Presse Chemnitz. 12.3.2004 |
Presseseite der Galerie Peter Herrmann |
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Ausstellung: Afrika Oelsnitz. Afrikanische Kunstwerke sind ab 15. März in der "Alten Küche" der Stadthalle zu sehen. Die "Galerie Afrika" ist eines von voraussichtlich zirka 30 Projekten, welche innerhalb des Ideenwettbewerbes "Fokus Afrika, Africome 2004 - 2006" in den nächsten drei Jahren bundesweit umgesetzt werden. Initiator der Veranstaltungen ist die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb). Katja Böhler, freie Mitarbeiterin des bpb war beim Ausstellungsaufbau dabei und verdeutlichte die Ziele des Projektes: "Deutsche haben während der Kolonialzeit in Afrika so viel Unheil angerichtet und jetzt wissen wir fast nichts mehr davon. Wir wollen, dass sich die Menschen wieder mit Afrika beschäftigen, ihre Kenntnisse verbessern und den Afrikapessimismus abbauen." Peter Herrmann, ausgewiesener Kenner afrikanischer Kunst und erfolgreicher Galerist beteiligt sich mit insgesamt sechs Ausstellungen am Africome. Oelsnitz ist die erste Station. Weitere Ausstellungen sollen zum Beispiel in Kühlungsborn und Gunzenhausen folgen. Die ausgestellten Arbeiten decken ein breites künstlerisches Spektrum von Grafik über Malerei bis hin zu Plastiken ab. Seine Ausstellungsstrategie sei es, so Herrmann, erwartete naive Kunst mit unerwarteten Werken zu kombinieren. Und so finden sich Arbeiten aus Materialkombinationen wie "Femme éphémere" (Holz,Stahl Bast, Puppenkopf) und "L'Infidèle" (Holz, Leder, Acryl) von Aboudramane (Elfenbeinküste) ebenso, wie die Ölpastellzeichnung "Moon Suk" von Manuela Sambo (Angola). Eine Arbeit die Herrmann besonders gefällt ist das "Puzzle A + B" von Pascale Marthine Tayou (Kamerun). Ein Künstler von dem Herrman sagt: "Ich habe ihn in die Galerie genommen, weil er mir persönlich gefiel, dachte aber eigentlich nicht unbedingt, dass sich seine Werke verkaufen". Die starke Nachfrage nach dem Künstler überraschte den Galeristen dann angenehm. Die Lithographie "Hand" von Nelson Mandela (Südafrika), welche den Kontinent in der Handfläche widerspiegelt, wird passend neben zwei Fotos von Jürgen Schadeberg gezeigt. Der Fotograf, welcher für seine Bilder während der Apartheid bekannt ist und schon zu jener Zeit schwarze Fotografen in Südafrika ausbildete, ist mit den signierten Handabzügen "Sophiatown. Barber Shop." (1951) und "Nelson Mandela beim Wiederbesuch seiner ehemaligen Zelle" (1994) vertreten. Die Ausstellung gefällt durch ihre ausgewogene Auswahl. So ist noch die Welt im Einweckglas von Nicole Guiraud (Algerien) mit einigen originellen Exponaten wie "Schönheitsideal mit kopflosen Mickey Mäusen", "Graucho Marx" und "Minni Maus hat ihre Tage" zu sehen. Nicht zuletzt ist der international sehr erfolgreiche Cheri Samba (Kongo) ein absoluter Blickfang der Schau. Seine 1994 entstandene Zukunftsahnung "Santu Papa" zeigt im Hintergrund schon die Massengräber der Folgezeit. Die Ausstellung ist bis 23. April während der Öffnungszeiten der Bibliothek zu sehen. |