Stuttgarter Nachrichten. 10. August 2001 Laura Anderson Barbata - En el orden del caos |
Presseseite der Galerie Peter Herrmann |
At: Landesbank Baden-Württemberg |
Die mexikanische Künstlerin Laura Anderson Barbata stellt in der LBBW aus Reisende durchs Leben und die Kunst Mal wieder hat sich Peter Herrmann, ehemals Galerist in Stuttgart und nun in Berlin ansässig, als Vermittler zwischen zwei Kulturen betätigt. Er war es, der die Künstlerin Laura Anderson Barbata dem Honorarkonsul von Mexiko, Siegfried Jaschinski, vermittelte und für eine Ausstellung vorschlug. Anderson Barbata ist in Deutschland weit gehend unbekannt, die Wege der Mexikanerin führten nach Venezuela, Kolumbien, Brasilien und Ecuador. Außerdem kennt sie durch ihre Ausstellungen wenigstens Belgien, Holland, Deutschland und Spanien. Die Künstlerin lebt und arbeitet in Mexiko und New York - zwei Großstadtmetropolen. Wie sich solch ein bewegtes Leben in der Kunst widerspiegeln kann, ist derzeit in der Kundenschalterhalle der LBBW am Hauptbahnhof zu sehen. Hier setzen die poetischen Arbeiten von Anderson Barbata Kontrapunkte zum kalten, sterilen und geometrischen Raum. Anderson Barbata porträtiert sich selbst auf ganz besondere Art und Weise: als Metapher oder als Figur ohne Kopf, als Büste ohne Gesicht. "Die Reise'', von der Künstlerin ebenfalls als Selbstporträt bezeichnet, formt ein Fluss aus gelben Blütenblättern, ein Schiff aus Holz mit Figuren aus Wachs und Korn befindet sich auf der Fahrt - des Lebens oder in den Tod. Anderson Barbata benutzt Materialien aus der Natur, schafft Skulpturen, Installationen, Malereien, Collagen und Fotografien. Sie ist mehr als nur eine vielseitige Künstlerin. Sie ist Botschafterin zwischen den Welten - der westlichen Zivilisation und den Urvölkern Venezuelas, Brasiliens und Ecuadors. Hier, im Regenwald, arbeitet sie im Rahmen ihrer "proyectos sociales'' mit Indianern zusammen und vermittelt denen die Technik der Papierherstellung aus pflanzlichen und recycelten Materialien. So können die Eingeborenen selbst ihre Bücher herstellen und ihre Kultur vor dem Aussterben bewahren. "Bislang hat ihr Geschichtsbuch jemand geschrieben, der nicht aus ihrem Volk kommt'', so die Künstlerin. "Jetzt setzen sie ihre mündliche Erzähltradition schriftlich fort; sie verkaufen Bücher und gewinnen Preise - und damit Selbstbewusstsein.'' Auf der Expo 2000 stellte Kuratorin Ute Meta Bauer im Rahmen der Internationalen Frauenuniversität die Projektarbeit vor. Bis zum 24. August gewährt die LBBW in Kooperation mit dem mexikanischen Honorarkonsulat erstmals in Deutschland Einblicke in die facettenreiche Arbeit dieser engagierten Künstlerin. |