Mario Ohno



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Scharf wie Sau - Gaumen kitzelt Kopf

vom 31.10. - 29.11.1997

 

Sockel Zwetschgenarsch

 

Sockel Orangenhaut

Orangenhaut
  Tisch mit Ei

Tisch mit Ei

 

Betonanrichte, mit Bücher zu Gastrosophie

Anrichte
  Detail Detail der Betonanrichte
 

Tisch und Hocker mit Texten von Arthur Rimbaud, Günther Grass, Charles Fourier

 

1 Weinkonsole. Text Novalis
1 Weinkonsole. Text Hegel
Plexiglas, Spanplatten

Festtafel

  Weitere, nicht abgebildete Objekte der Ausstellung:  

Espressostand.

Teller Bruszkuw Rhizom
Komplettes Gedeck 3 x 18
Teller Gaumen kitzelt Kopf

Komplettes Gedeck 3 x 18

Kondomspender

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  Mario Ohno
Mit Mario Ohno betritt die Galerie Peter Herrmann, wie schon öfter, wieder ein Neuland. Nach einem Galeriewechsel, einer damit verbundenen Programmerweiterung, Innovationen bei der Internetentwicklung mit neuen Präsentationsformen testen wir eine neue Beweglichkeit. Ausgehend von einem Kunden, der fast nur noch auf Eröffnungen kommt, also eigentlich eine gesellschaftliche Komponente sucht, versuchen wir, mit weiteren Aktionen ein anderes Erleben zu kreiren. Mit der Performance versuchten die letzten Jahre viele Aussteller mit einem vorwiegend aus dem Theaterbereich entlehnten Inhalt ihr Publikum zu unterhalten, andere setzten auf Musik. Mario Ohno holt mit seinen Ess-Inszenierungen eine neue Variante ins Kunstgeschehen.

Konsequent organisiert er ein Gesamtkunstwerk, bei dem sich alles um den Genuß dreht, um Sinnlichkeiten im weitesten Sinn. Trinken und Essen, manche mögen noch einen Rauch dazu, korrespondiert mit Philosophie und Kunst. Tangiert Möbeldesign, nennt sich Event, hat auch mit trivialer Unterhaltung zu tun, ist ausloten von Gesprächskultur.

Geladen werden für Essen, die während, vor und nach der eigentlichen Ausstellung von Ohno stattfinden, meist Gäste, die in irgendeiner Form, beruflich oder privat, mit der Kunst zu tun haben. Gegessen wird auf speziell vom Künstler entworfenen Gedecken. Jeder Teller enthält einen Hinweis auf die Philosophie des Essen oder Trinkens. Während der eigentlichen Ausstellung ißt man auf dafür entworfenen Stühlen und Tischen. Nützlichkeiten werden zur Show. Das spezielle Regal für die Weinflaschen mit ebenso speziellen Etiketten, eine Skulptur im Tisch, die Espressomaschine wird optisch zum Kultobjekt, der Kondomspender erinnert an später noch Folgendes. Der Essende ist integrierter Bestandteil des Gesamtambientes. Kunst meets Gastrosophie.

Mario Ohno kocht ein Mehrgängemenü, gereicht werden Weine vom Feinsten. Das Ganze wird je nach Wunsch der Besucher zwischen 60 und 120 Mark kosten. Dieser Betrag deckt nur die Aufwendungen ohne Gewinn. Kaufen kann der Interessierte die entworfenen Gegenstände der Ausstellung.

Grundsätzlich gibt es zwei verschiedene Varianten für die Gäste teilzunehmen. Die erste, man erkundigt sich ob zu einer bestimmten Zeit ein Essen geplant ist und ob es noch Platz für eine oder mehrere Personen gibt, die Zweite, man bucht sich als komplette Gruppe einen Abend.

Die verhängnisvolle Entwicklung der Bauhausbewegung nach den ersten Jahren ihres Entstehens von Reduktion in Form und Linie hin zu deren Opferung auf dem Altar der Industrievermassung wickelt Ohno wieder gewissermaßen Rückwärts auf. Seine Form und Farbensprache läßt auch Art Deco wieder aufleben. Glas, Plexiglas, Gips, Stahl, Tischlerplatten, Acryl sind nur einige der verwendeten Materialien, die Ohno so gefühlvoll kombiniert, daß, man weiß gar nicht so recht warum, trotz der Hommage an die Vergangenheit eine definitive Aktualität spürbar wird. Wenn man dann von der verallgemeinerten Ebene weg die individuellen Zeichen und Marken Ohno's sucht wird es noch eigenartiger. Der anatomisch wunderschöne, in Gips gegossene Ausschnitt einer weiblichen Hüfte, Oberschenkel und Vagina zeigend, umgekehrt eingelassen in Glas, ein Ei nach oben gebärend steht für die höchste Stufe der Ästhetik.

Offensichtliche Hinweise und versteckte Andeutungen zu den Bereichen der Sinnlichkeit die nach einem Sauerkirschsorbé oder einem Cabernet Sauvignon noch kommen könnten oder sollten ist ein Anliegen des Künstlers. Unmißverständlich der Hinweis des Kondomspenders.

Ist das Konzept noch die Handschrift Ohno's, tauchen, wie im Titel schon gesagt, noch weitere Personen auf. Im Atelier stand von Beginn der Ausstellungsidee an Markus Stark, der so großen Einfluß in Gestaltung und Organisation hatte, daß er quasi den Status des CoKünstlers hat. Weitere Freunde wie der Beikoch Harald Rettstatt arbeiteten mit und unterstützten die aufwendigen Vorbereitungen. Ob das Konzept selbst oder die einzelnen Objekte, alles ist zielgerichtet nur für die Ausstellung in der Galerie Peter Herrmann entstanden. Der Genußfreudige Galerist hat denn auch nach Kräften positivkonditioniert, probegegessen, flott den Wein verkostet.

Mit den bisherigen Werkessen, die allgemein ein schöner Erfolg waren und reichlich Buchungen verursachten, wurde sozusagen der ohnoische Eventprototyp gestaltet. Ein bewegter Herbst in der Galerie Peter Herrmann.



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2006

Parallel zur Fußballweltmeisterschaft brachte Mario Ohno seine Multiples nach Berlin.

 

Betonpille

Betonmelone

 

Pille


Stuttgarter Zeitung
2. März 2006 Mario Ohno Mit Bertha gegen den Fußballwahnsinn

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Marios St. Amour auf der Seite des Autors Wolfgang Schorlau.

Reinsburghallen Die eigene Seite von Mario Ohno

Auweiaculari Eine Geschmacksperformance