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Ayana V. Jackson

 


Photo: Dorina Hecht©Galerie Peter Herrmann. 2008


 

Die US-Amerikanerin Ayana V. Jackson dokumentiert in ihren Fotografien eine globalisierte und hybride Kultur des Lifestyles zwischen drei Kontinenten. Sie erzählt kleine, alltägliche Geschichten von Menschen sowohl in Afrika, z.B. Togo, Ghana, Südafrika als auch der afrikanischen Diaspora in Mexiko, den USA und Deutschland. Das motivische Spektrum reicht dabei von einer Hip-Hop- und Jugend-Kultur bis hin zur fotografischen Dokumentation einer älteren Generation.

Auf den ersten Blick scheinen ihre Arbeiten eine Wiedergabe von Alltagsmomenten und zufällig abgebildeten Porträtaufnahmen zu sein, doch sind die Fotografien mehr als reiner mimetischer Ausdruck. Laut Charles Cooley, dessen soziologischer Ansatz für die Künstlerin prägend war, entwickeln wir unsere Idee und Organisation von uns Selbst durch die Augen des Anderen, dem „Spiegelbild-Selbst“ („Looking-Glass Self“). Ayana Jackson definiert ihre Arbeit darüber, dass das „Selbst“ in der Interaktion mit Anderen über die Fotografie erarbeitet wird. Ich und Gesellschaft sind „Zwillinge“, „wie zwei Seiten einer Medaille“ und ineinander übergehende Prozesse. Die bestimmten Repräsentationsformen des „Selbst“ werden in der Interaktion mit Anderen angeeignet; Jacksons Protagonisten posieren vor ihrer Kamera und schaffen sich damit einen Körper, der z.B. für die Hip-Hop-Kultur identitätsstiftend ist.

Ayana V. Jackson spielt mit fotografischen Ästhetiken aus verschiedenen Jahrzehnten, wobei Assoziationen aus dem Lifestyle der 60er und der zeitgenössischen Popkultur geweckt werden. Die Situationen erhalten damit eine eigenwillige Dramaturgie und wirken oft seltsam entrückt. Farbverfremdungen durch Fehlbelichtungen erzeugen einen künstlichen Effekt von einer anderen Zeitlichkeit. Die Künstlerin sieht sich in Tradition der Portraitfotografen James Van der Zee und Malick Sidibé, die unter anderem in den 60er Jahren die schwarze New Yorker Mittelklasse und die malische Jugendkultur in ihren Fotostudios dokumentierten.

Jackson dagegen sucht ihre fotografischen Protagonisten in deren eigenen Räumlichkeiten auf und bildet sie vor und mit den für sie wichtigen Dingen ab. In einer Serie von Einzelportraits, die Denkerfiguren ähnlich sind, konzentriert sich Ayana Jackson auf Gesichter, Gesten und Handlungen und die ganz individuelle Ausstrahlung jedes einzelnen. Sie lässt ihre Protagonisten selbst erzählen und der Dialog, das „Looking-Glass Self“ zwischen Künstlerin und Porträtiertem ist stets präsent.

In der Ausstellung konkretisieren sich die Geschichten hinter den Bildern durch Untertitel mit sozialstatistischen Daten.


 
18.10.2008 - 22.11.2008 in unseren Galerieräumen mehr>>

Looking Glass Self | 2008
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sds


Linie
Leapfrog | 2011

Accrochage:
24. Juil - 1. Oktober

©Während eines Aufenthalts in Berlin an der UdK bei Katharina Sieverding im Jahr 2005 begannen wir mit der afroamerikanischen Künstlerin eine Kooperation und nahmen ihre fotografische Recherche Full Circle Serie I über Hip-Hop in die Ausstellung Visualisierte Rhythmen - Musik in der Bildenden Kunst Afrikas auf. Seit der Einzelausstellung Looking Glass Self im Jahre 2008 ist sie den Besuchern der Galerie als fester Programmteil bekannt. Seit dem zeigten wir Ayana Jackson in verschiedenen Gruppenausstellungen, zuletzt bei Focus 11 in Basel.

Die Künslerin mit Wohnsitz in Johannesburg tauchte während ihrer soziologisch geprägten Fotorecherchen ein in die Welt der Kunst und Künstler Afrikas und ist spätestens seit der Teilnahme an der Fotobiennale in Bamako ein fester Bestandteil dieser neuen kontinentalen Karawane. Hatten die Arbeiten von Ayana Jackson zu Beginn dieser Entwicklung noch einen ausgeprägt dokumentarischen Charakter, änderte sich dies seit der Serie Black Madonna beständig hin zu fotografischen Inszenierungen wie die neue Serie Leapfrog, die wir Ihnen als Accrochage nun präsentieren können.

Der ungenau mit Bocksprung zu übersetzende Titel besteht aus einer Fotoserie und einem Video (den wir Ihnen im Rahmen unserer baldigen Videowochen vorstellen werden). Die Bildserie thematisiert in zehn Schritten eine Entwicklungsgeschichte der afrikanischen Frau seit der vorkolonialen Zeit und springt chronologisch von einer Generation zur nächsten. Beeinflusst von den Selbstinszenierungen von Claude Cahun und Samuel Fosso ist Ayana Jackson selbst das Model, das von allen dargestellten Zeitabschnitten etwas in sich trägt - A bit of the Others. Jackson portraitiert Archetypen, die von einem traditionell afrikanischen Bild ausgehend, mehr und mehr in die Diaspora springen und in der Folge in der globalen Neuzeit ankommen. Im Modestil der Epochen zeigt sie sich im Kolonialismus, in der Aufklärung, im Abolitionismus, als Teil der afrikanischen Unabhängigkeitsbewegung, der Bürgerrechtsbewegung oder der Harlem Renaissance um im Post Black und Afrofuturismus anzukommen. Alle zusammen sind sie die Grand Matron Army, was man frei mit Die Armee der großen Mutter übersetzten könnte, die stellvertretend für das Prinzip der Erinnerung steht.

Die hockende Stellung verweist auf Mythologien des Frosches und dabei im Besonderen auf seinen metaphorischen Zusammenhang mit Fruchtbarkeit. Der darin enthaltene Aspekt der Sexualität hinterfragt die Rolle von Sehnsucht versus Versachlichung in der sozialen Entwicklung. Der Bewegungsaspekt in der Haltung des bevorstehenden Sprungs verweist auf die Überwindung von Barrieren.

Die Arbeit entstand im Zusammenhang eines Stipendiums bei Paul Gilroy und Stuart Hall unter Mithilfe von Natacha Bernette (Makeup), Tamara Faniot (Stylist), Sarah Bernstien and Andreas Vlachakis (Fotografen), David Tlale (Designer), und Feisel D (Makeup artist and Stylist). Der Film in Kooperation mit Pascale Obolo.


  The Grand Matron
Martha
Esther

  Adah
Ruth
The Sentinel

sds Electa
The Warder
The Conductress

Biografie
  Biografie (english)

Katalog
 

African by Legacy - Mexican by Birth
Ayana V. Jackson & Marco Villalobos

Katalog. 2006. Paperback. Sprache Englisch. 76 Seiten.

35 Euro


Medien/ Presse/ Links

Vogue - Interview 2011
Photography now
Artfacts.net
Kunstkontakter Film. Interview. Berlin. 2008
Märkische Allgemeine Zeitung 2005
Creative Africa Network
Art Media Agency
Ayana,Snaped by Malik Sidibé

sds AfriqueIndex Afroport
LoNam Africulture I
Sud planète Africulture II

Kooperationen mit der Galerie Peter Herrmann
 

Visualisierte Rhythmen

8.7. - 20.8.2005
In Kooperation mit Galerie im Waschhaus und Afrika Festival Potsdam. Unterstützung: Bundeszentrale für politische Bildung.
Jürgen Schadeberg - Sokari Douglas Camp - Owusu-Ankomah - Ayana Vellissia Jackson - Spee Nzante - Aboudramane


 

Looking Glass Self

18. Oktober - 22. November 2008
Fotografie, Solo-Ausstellung, Berlin


 

Focus 10 pdf
Basel (off art Basel). 15.-18. Juni 2011.
The Leapfrog - Grand Matron Series
Mit: Aboudramane, Nirveda Alleck, Steve Bandoma, Jan-Henri Booyens, Ntando Cele, Ato Malinda, Nathalie Mba Bikoro, Mohau Modisakeng, Rowan Pybus, Youssef Tabti, Fabrice Temagna Wamba and Graeme Williams. Galerien: doual'art, Galerie Peter Herrmann, Galerie Imane Farès and Strip of Gaza

Ayana Focus 11


sds

The Leapfrog - Grand Matron Series

24. Juli - 29. September 2011
Fotographie
, Accrochage. Berlin

Vestibul Accrochage 2011

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