Einer von vier kleinen Gedenkköpfen, die im Obaseki-Schrein gefunden wurden und danach in die Sammlung einer bekannten Benin-Familie übergingen. Durch mündliche Überlieferung innerhalb dieser Familie von der Peter Herrmann kaufte, konnte er fast genau aufs Jahr 1880 datiert werden, was später durch eine TL-Analyse bestätigt werden konnte. Das Datum des Gießens wurde mit einer Lizenzfreigabe von Oba Adolo erklärt. Nur er konnte damals scheinbar für bestimmte Motive die Erlaubnis erteilen und damit den Weg für eine Auftragserteilung zum Gießen an die Igun Eronmwon Gießer-Gilde freimachen. Die Figur ist in Erinnerung an eine bekannte Persönlichkeit aus Ife entstanden, die nur vage als "Moro" bekannt war.
Seit 1989 befindet sich der kleine Kopf im Besitz der Galerie. Schon damals äußerte Peter Herrmann die Vermutung, dass zumindest ein Teil der Ife-Bronzen in Benin enstanden sein muss. Diese Theorie wird durch zahlreiche Beobachtungen, Vergleiche und Untersuchungen immer wahrscheinlicher.
Stilistisch ist der Kopf an die frühen Ife-Köpfe angelehnt, jedoch ist er kleiner und nicht ganz so detailiert ausgearbeitet. Die Löcher an Mund und Haaransatz sind hier nur angedeutet. Möglicherweise folgt daraus, dass die offensichtliche Zweckgebundenheit der frühen Köpfe bei diesem Kopf nicht mehr von Bedeutung war. Vielmehr ist er als Objekt der Erinnerung an eine Persönlichkeit und an die Tradition der Ife-Köpfe zu verstehen. |
