Handaltäre wie diese waren einer bedeutenden Persönlichkeit gewidmet: hochrangigen Amtsinhabern, Würdenträgern, Kriegern, Schmieden und Schnitzern, aber auch dem Oba und der Iyoba. Sie dienten dazu seinen Besitzer zu verherrlichen und wurden erst dann gegossen, wenn jemand viel in seinem Leben erreicht hatte. Die Hand, die unten an der Basis als Symbol mehrfach auftaucht, ist in der Kultur Benins ein Symbol für Besitz und Wohlstand und wird für jemanden verwendet, der durch seine Hände Reichtum angehäuft hat.
In zentraler Position befindet sich das Abbild des Besitzers. Er positioniert sich meist in sogenannter Ehrenhaltung, bei der Mitglieder des Gefolges ihn als Zeichen der Ehrung stützen und unter die Arme greifen. Wenn man der Interpretation von Paula Ben-Amos-Girshick, die ein ganz ähnliches Objekt aus London besprochen hat, glauben darf, handelt es sich hier um einen Oba und ein königliches Ritual, bei dem er ein sogenanntes eben mit der Spitze nach unten hält - eine Geste, die von Ritualen bekannt ist, bei dem der Oba seine Ahnen grüßt.
Handaltäre von Männern weisen Symbole der Macht und des Krieges auf - in diesem Fall Leoparden ganz oben und Widderköpfe unten an der Basis.
Vgl.:
Barbara PLANKENSTEINER (Hg.): Benin. Könige und Rituale. Höfische Kunst aus Nigeria, Wien 2007, S. 416-418.
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