Vor und hinter den Ohren dieses Kopfes hängen an der Haube befestigte Perlenschnüre herunter. Anstelle des Halses ist der Kopf mit zahlreichen Korallenketten ausgestattet, was in der Fachliteratur als Hinweis auf den Reichtum der Person interpretiert wird. Die großen stilisierten Augen, die drei Schmucknarben, die zentrale einzelne Perle an der Stirn, die an der Haube seitlich angebrachten Rosetten aus größeren konischen Perlen und die linear aufgelegten Ohren sind Attribute, die bereits von anderen Benin-Köpfen dieses Typs ohne Basis bekannt sind.

Auffällig an diesem mit ca. 120 Jahren vergleichweise jungen Exemplar sind die wie zum Sprechen geöffneten Lippen, die dem Objekt einen lebendigen Ausdruck verleihen.

Vgl.:
Philip J. C. DARK: An introduction to Benin art and technology, Oxford 1973, S. 95.
Felix von LUSCHAN: Die Altertümer von Benin, Band 1, Berlin 1919, S. 355-358.
William B. FAGG: Bildwerke aus Nigeria, München 1963, S. 44.
Armand DUCHATEAU: Benin. Kunst einer afrikanischen Königskultur, München 1995, S. 45-53.