Zur Blog-Hauptseite Zur Hauptseite von Avepozo Flat von Peter Herrmann, ab dem 9. Januar 2020
Dorfintrige, Hass und Wasserschaden Zur vorigen Seite "Dorfintrige, Hass und Wasserschaden"
  Aus gegebenem Anlass, aktuell brandheiß: Wahl in Togo Weiterleitung
 

Künstler sind heutzutage Menschen, die Dinge herstellen um die sie niemand gebeten hat und sich später darüber beklagen, dass es ihnen niemand abkauft.

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Diese Seite über Kunst ist völlig unstrukturiert, der Autor hat den Überblick verloren. Es ist ein unaufgeräumter Arbeitstisch, Alles wurde zuviel. Der Leser sollte bitte verstehen, dass der Autor direkt in die html-Seiten reinschreibt. Eine extrem ungewöhnliche Arbeitsweise, die nur Ansatzweise das folgende strukturelle Chaos erklären kann.

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Ach ja, die Kunst

Kunst

Sie ging mir sowas von auf den Zeiger, die Kunst, dass es mal für eine Weile ohne sie gehen musste. Oder besser, Kunst auf Sparflamme. Es handelte sich bisher auf diesem Blog ja vorrangig um ankedotisches aus Avepozo und Togo, Sicht auf deutsche Politik aus der Ferne und die Bananendiebe. Nun also will ich ein wenig über die Kunst stänkern, auf dass es Freude bereite und ich vielen aus dem Herzen rede. Nichts neues unter der Sonne, aber doch in Nuancen anders als andere Satiriker und Erzähler.

Ist das Kunst? Oder kann das weg?

Künstler

Qualität

Institutionen

Alt-Afrika

Erweitert

Fotografie

Schwul & Lesb

Kuratoren

Huhn & Hund

Malerei

Herr Herrmann

Sprachbrei

schmieren

Kulturforum

ich kenne die Kunst nicht

I don't know art

Ausschnitt einer Arbeit von Pascale Martine Tayou, der begriffen hat wie der Markt funktioniert, damit reich wurde, aber keine Kunst machen kann.

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Künstler
 

Bei meiner Ankunft in Lomé erzählte ich den Autoritäten bei jeder Papierausfüllung ich sei Galerist. Was bitte? Galerist. Was ist denn das? Ich vertrete Künstler, so wie ein Manager. Wieso das? Ich kooperiere mit Künstler und mache sie bekannt. Ja wenn Sie mit Künstlern arbeiten, dann sind sie Künstler? Ja, ich war mal Künstler, aber dann wurde ich Galerist. Also doch Künstler? Na ja, auch. Gut, schreiben wir Künstler!

So wurde ich wieder Künstler, was enorme Vorzüge hat. Man kann seine Hose ungebügelt anziehen, darf sich viele Frechheiten rausnehmen, bekommt Gemüse günstiger, muss nicht ständig erklären, warum die Haare länger als bei anderen Männern sind, wird vom Finanzamt mitleidig verschont, von Polizisten milder behandelt und von Frauen nicht wegen Geld interessanter gefunden.

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Bananen mit iPhone

Mittlerweile macht im Automatikbereich ein handelsübliches iPhone 6 für 100 Euro bessere Fotos als die Canon 600 Spiegelreflex.

Künstler. Kunst.

Von Kunst studierenden in Deutschland verbleiben nach dem Studium etwa 5 % im Berufsbild. Das heißt anders herum, 95 % basteln in einem Studium auf Kosten von Wert schöpfenden und Steuern zahlenden Menschen so vor sich hin. Sie lernen, "kreativ" zu werden. Dazu braucht es ein paar Jahre und man muss sich das von vielen Professoren unterschiedlich erläutern lassen.

Kreativ sind aber auch Designer, Dekorateure, Fotografen, Autoren und viele andere, die eine so genannte Kreativwirtschaft bilden. Von denen, die "kreativ sein" in einem Handwerksberuf lernen, bleibt der Großteil im Berufsbild, wird aber selten so bekannt wie Michelangelo. Diesselben 95 % Ausbildungsleichen finden sich übrigens auch in den Studienfächer Ethnologie, Soziologie, Politologie oder Kunstgeschichte. Es gibt also eine Armada von Schlaubergern und Schlaubergerinnen, die gefördert leben und zusammen mit Hartz4-Musulmanen Deutschland zugrunde richten. Hauptsächlich Schlaubergerinnen, weshalb man auf den schönen Namen Orchideenfächer kam, weil Orchideen ja so ein wenig an Vulvenmalerei erinnern.

Die statistischen 5 % überleben zu einem großen Teil davon, dass sie von öffentlichen Geldern subeventioniert werden. Von öffentlichen deutschen Geldern ebenfalls subvensioniert sind Künstler und zunehmend Künstlerinnen, die das Fach "Antragsstellung" besser beherrschen als andere und auch aus Ländern kommen, denen man wegen kolonialen Vorgeschichten noch was zu schulden glaubt oder deren Armut man hypothetisch verursacht hat. Was wiederum meist die annehmen, die nicht wertschöpfend arbeiten.

Ein kleiner Teil dieser 5 % schafft es, von dem geschaffenen gut zu leben. Das sind dann die, um die man einen Hype macht. Ähnlich wie bei Schlagerfuzzies, nur darf man das so nicht sagen, sonst macht man sich unbeliebt. Manche sind wirklich gut und bleiben als Stern, manche sind gut und bleiben unbekannt, vergleichbar Jazzmusikern, manche sehen einfach nur gut aus, was in der bildenden Kunst jedoch immer seltener wird, oder bedienen einen Zeitgeist, für den sie besser möglichst schlecht aussehen. Das ist wieder ein großer Teil diese kleinen Teils. Irgendeine Scheisskunst wie Neokolonialismusinstallationen, Diskriminierungsvideos, Gendermalübungen oder Selbstfindungsperformance, was eigentlich keine Sau interessiert, aber bei Antragstellungen für staatliche Förderungen ein Muss ist. Als Galerist macht man um solche Künstler einen möglichst großen Bogen, denn sie sind schon von der Themenwahl her ein Garant, dass man nichts verdienen kann.

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Übrigens. Es sind nicht deshalb so wenige Künstler aus Afrika in europäischen Galerien vertreten, weil da Diskriminierung oder Rassimus zu Hause wäre, sondern weil die wenig guten, die den Sprung in eine relevante Vertretung schaffen, regelmäßig die Verträge nicht einhalten und wieder rausgeworfen werden müssen. Man muss sich das als so eine Art kollektive Denke vorstellen. Afrikaner denken, dass ein Vertrag auf Gegenseitigkeit automatisch etwas sei, mit dem er als ständig diskriminierter Dunkler vom weißen Kolonialherrn über den Tisch gezogen wird, weil man in Afrika untereinander auch in Über-den-Tisch-zieh-Kategorien denkt. Allerdings dort ohne Farbskala. Die erstbeste Gelegenheit, der scheinbaren Einseitigkeit eine auszuwischen, ist, den anderen auszutricksen. Fast alle Afrikaner und nun Afrikanerinnen die in der gegenwärtigen Kunst wohlhabend wurden, wurden es durch westliche Institutionen, nicht durch Galerien.

wird noch interessant verlängert

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Qualität
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Kunst ist ja nicht nur das, was man unmittelbar sieht. Sie muss auch tragen. Ein gutes Werk beginnt stärker zu werden wenn man es um sich hat. Ein schwaches kippt. Es kann manchmal extrem schwer werden, auf Anhieb eine wirkliche Qualität zu erkennen, weil es, wie in der Musik, so kleine Tricks gibt, die "gut" suggerieren. Wie Geschmacksstoff im Maggiwürfel oder die Geruchschemie in Backwaren. Ausser natürlich die raren Meisterstücke, die auf Anhieb alles mitteilen. Was wiederum nicht zu verwechseln ist mit einer Arbeit, die auf Anhieb deshalb anspricht, weil sie einen persönlichen Bezug hat. "Oh. Der Künstler kommt aus dem Kongo und an diese Straßenszene kann ich mich noch gut erinnern."

In der Malerei: Zeichnerische Qualität, Bildaufteilung, Materialkunde, Präsentation, Raumwirkung, Aussagekraft, Farbkomposition. Wer die einzelnen Kriterien verinnerlicht hat und die Worte dazu nicht braucht, findet, dass das meiste ausgestellte in die Kategorie Umweltverschmutzung gehört. Ganz sicher jedoch sind die Kriterien bei Graphikern häufiger in einer Arbeit konzentriert anzutreffen als bei "Künstlern". Weshalb sich die Kunstbranche angewöhnt hat, Leute die in der Werbung oder der Animation arbeiten, ohne mit der Wimper zu zucken zu verbannen. Die dürfen nicht mehr mitspielen im Ringelreihen, weil sie sich an den Kommerz verkauft hätten. Egal wie gut sie sind, der Pantheon der Künste bleibt geschlossen.

In der Fotografie sieht es ähnlich aus:

geht später weiter

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Bild im Harmattan

Auf dem ganzen afrikanischen Kontinent gibt es etwa so viel Rahmenbauer wie im mittleren Neckarraum. Hier ein schönes Beispiel des Versuchts eines Schreiners um die Ecke der Künstlerin.
Die Leinwand wurde auf Hartfaserplatte geleimt und von hinten genagelt. Doch wenn der Wüstenwind Harmattan furztrocken das subtropische Klima von einem Tag auf den anderen ändert, verziehen sich Türen, Fenster und sonstige Rahmen.

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Kunst und Institutionen
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Wenn sich Orchideenfächerabgängerinen zunächst ein Jahrzehnt als Praktikantinnen verschenkten und sich dann nach reichlich Schleim in ein beamtenähnliches Verhältnis begeben, wird es schlimm und ich vermute es wird noch schlimmer. Denn ihre lesbische Freundin aus der Seilschaft hockt in der Mittelvergabestelle. Früher hatte das Goetheinstitut oder das Institut für Auslandsbeziehungen zwischendrin mal einen guten Künstler als Hauptdarsteller. Sollte heute noch ein wirklicher Profi auftauchen, dann nur, weil eine so genannte Künstlerin über ihre Genderfreundin im Goethe einen Antrag bei der Kunststiftung des Bundes einreicht und nach Bewilligung ihrer Antidiskriminierungsperformance einen namhalften afrikanischen Künstler zur eigenen Aufwertung ins Boot holt.

Taucht in der Biografie zuviel Institution auf, ist das für einen Galeristen der Hinweis auf Finger weg lassen. Wird nichts. Eine solche Biografie lässt sich nicht mehr reinigen. Nicht ein Gastauftritt im Heimatland, das kann jedem Künstler mal wiederfahren, aber wenn man merkt, das ist Kalkül, Strategie, vielleicht noch gepaart mit regelmäßig verschenkten Arbeiten für einen guten Zweck, dann stehen die Chancen auf "gut" noch 1:99

Wenn jemand erzählt, man könne Äußerlichkeiten nicht einschätzen, dann ist das Nonsens. Wenn eine Tänzerin mit breiten Hüften einen auf Ausdruckstanz mit Schlabberhosen macht und sich einen beweglichen Strandrasta über den Antrag dazugeholt hat, kann man sich das Eintrittsgeld schenken. Eine Musikerin ohne nennenswerte Kooperationen in Gruppen oder Orchester mit einem afrikanischen Jazzstar an der Seite ist ganze zwei Stück zu ertragen. Dann beginnt man sich zu ärgern, weil die den Afrikaner nicht alleine spielen lässt.

Ganz ganz ganz verschlimmt sind die inflationären Kuratorinnen.....

geht weiter, siehe auch weiter unten: Lesben

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Alte Kunst aus Afrika
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Ganz besonders furchterregend wird es bei der Betrachtung alter so genannter Kunst aus Afrika. Es verhält sich in etwa wie Kunst an deutschen Universitäten. 95 % ist Bockmist. Gartenzwerge, Gnome, verschönerte Gebrauchsgegenstände, kunsthandwerklich Repliken, beschissene Fälschungen und geplante Verarschereien. Gekleidet in eine Religion, die sich um das verlorene Paradies des edlen Wilden dreht und Wertschöpfungsspiel, bei dem wirkliche Kunst und Qualität bestenfalls eine kleines Kriterium darstellt. Ausgesucht und beurteilt von Leuten, die von Kunst nicht den Dreck unterm Fingernagel Ahnung haben. ...

geht weiter und wird lang

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Der erweiterte Kunstbegriff
 

Dekolonisieren

"Ein Tisch". "Nein, Kunst". Der legendär geniale Achim Kubinski, dessen Nasenschleimhäute Millionen an Mark absorbierten, sowie vier namhafte Künstler gegen den einsamen Ich, der behauptete, ein Beistelltisch mit Glasplatte und Zeitungsablage, nach Entwurf von einem Schreiner aus Ahorn hergestellt, sei ein Tisch. Die anderen behaupteten, ihrem Guru folgend, der noch alle von ihnen bekannt machte, das sei Kunst, weil von einem Künstler erdacht. Ich hätte die Erweiterung des Kunstbegriffs verschlafen. Seitdem bin ich ein Vertreter der Neoverengung.

Ein einsamer Wolf, denn Afrika übernahm die Erweiterung. In der grenzenlosen Ausdehnung konnte noch jeder Bockmist untergebracht werden und die Negierung von Fertigkeiten mit dem Beuys'schen "Alle könnten Künstler sein" scheinkompetent untermalt werden. Dies führte beispielsweise dazu, dass viele Afrikaner einfach möglichst groß Etwas oder Vieles in den Raum stellten und mit einer politischen Phrase garnierten, die durch ihre geheimnisvolle Unverbindlichkeit und Unzusammenhängigkeit einer deutschen Kunsthistorikerin einen ebenso großen Raum eröffnete, ihren eigenen verbalen dekolonisierenden Quatsch hineinzuinterpretieren.

Martin Kippenberger und Chéri Samba in Douala

"Studentenwohnheim in Riad" von Martin Kippenberger und sein Kumpel Chéri Samba hier auf einem Foto. Der dritte Kumpel, Michel Würthle, war um die Ecke mit einer gemeinsamen Arbeit von Chéri zu sehen.

 

Wir drehten den Spieß um, als es noch gar keiner war und stellten im Jahre der Herrn 1995 "Studentenwohnheim in Riad" von Martin Kippenberger mitten in den nagelneuen Ausstellungsraum von Doual'Art in Douala. Die Europaletten zentriert in der alten Pagode, dem Sinnbild der Deutschen Kolonialzeit, sorgte für erhöhtes Interesse und einem Maximalgrad der Verwunderung. Vor allen Dingen, dass die Paletten mit tiefgestapelten 120.000 deutschen Mark versichert waren und per Schiff angebracht wurden, während im naheliegenden Hafen diesselben Paletten für Feuerchen unterm Mittagessen dienten, öffnete vielen jungen kameruner Künstlern die Augen über das funktionieren des Kunstmarktes.

Der deutsche Konsul in Douala hielt bei einer Garantieerklärung für den Zoll den Stempel mit der rechten Hand theatralisch weit erhoben, schaute mir tief in die Augen und sagte: "Herr Herrmann, sie garantieren mir mit ihrem Leben, dass die Sachen auch wieder ausgeführt werden!". "Jawoohl".

Peng.

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Schmuggeln und Schmieren ist ja ein großes Thema wenn es um Afrika geht. Kunst ist dabei ein ganz heikles, weil ein Zöllner oftmals nicht unterscheiden kann, ob der Inhalt nicht vielleicht doch ein Teil der Verpackung ist oder ob er gar verarscht werden soll.

Bei der Erweiterung des Kunstbegriffs spielte die Konzeptkunst eine große Rolle, die später, von Afrikanern übernommen, materialisiert dekonzeptualisiert wurde. Auf deutsch: Stell, häng was hin, lass dich bedeutungschwer daneben fotografieren und erzähl den Journalismuspraktikanten was von Rassismus, weil Kippenberger höher versichert ist. War das Konzept bei Joseph Kosuth noch genial, weil er über eine Tautologie den Begriff der reinen Wahrheit ausdrückte, war der Effekt später ähnlich wie bei Duchamp. Einmal eine Idee gewissermaßen zu 100 % auf den Punkt gebracht, bleibt danach irgendwie alles nur noch etwas, das vielleicht gut ist, aber nicht das Original.

Von Joseph Kosuth also sollte eines der Erststücke der Konzeptkunst "Five Words in Yellow Neon" ebenfalls nach Douala, konnte aber nicht mehr rechtzeitig mit den anderen Arbeiten verschifft werden. Wie nimmt man nun das Kunstwerk eines Künstlers mit, dessen Arbeiten in den größten Museen weltweit hängen? Versicherungswert damals auch so was um 150.000 Deutsche Mark. Alle fünf Wortteile aus Neon zusammengefaltet, in Bubble-Plastik eingewickelt und in einer Aldi-Plastiktüte verstaut.

Angekommen in Douala fragte der Zoll am Flughafen, was ich denn da mit mir trage? "Das ist meine Firmenwerbung. Die war kaputt und konnte nur in Deutschland repariert werden". Bei der Ausreise dasselbe Spiel: "Die Firmenwerbung sei kaputt und ich muss sie mit nach Deutschland zum reparieren nehmen." Im Flugzeug bat ich die Stwardess, ob sie mir das Zeitungsfach neben dem Eingang zum Backstage freimachen könnte, denn da passte die Plastiktüte genau rein.

So also kam das erste Mal die Konzeptkunst nach Afrika. Noch bevor ein Herr Enwezor oder ein Herr Njami je das erste Mal auf ihrem Kontinent was machten. Nebenbei war dies die erste Ausstellung die je im Internet präsentiert wurde. Jawoll. Eine Ausstellung in Afrika war das! Weis fast niemand.

Five Words in Yellow Neon von Joseph Kosuth und Aboudramane

Five Words in Yellow Neon von Joseph Kosuth und Femme milliardaire von Aboudramane in der Ausstellung Around & Around 1995 in Douala, Kamerun

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Ich bin der Meinung, der Kunstbegriff muss dringend neu definiert werden. So wie Landesgrenzen wieder besser geschützt werden müssen, weil sonst Kriminalität ausufert, so muss der Kunstbegriff wieder enger gezogen werden, damit nicht jeder Scharlatan rummurksen kann. Es war schön. Wir haben alles zerfleddert, alles in Frage gestellt und Freund Achim hat sogar die Malerei für tot erklärt. Afrika hat sie durch kulturelle Vereinnahmung wieder reanimiert.

Als kleiner seriöser Hinweis. Wenn man schon vom erweiterten Kunstbegriff ausgeht, müsste man posthum vieles innerhalb dieser Begrifflichkeit sehen. So wie man in Deutschland sakrale Kunst hat, ist in Togo die Zusammenstellung von Objekten in Kulthäusern oder auf Altären kunsthistorisch als Installation oder konzeptuelle Kunst einzuordnen. Jedenfalls scheint mir Voodoo als Performance wesentlich geistreicher als der riegeldumme Unfug des Zentrum für politische Schönheit, die Kunst totalitär für Ideologie instrumentalisieren.

Diese Seite wird chaotisch blockweise vollgeschrieben

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Fotografie
 

Eigentlich gehört Fotografie für mich ebenfalls in die Kategorie "Erweiterter Kunstbegriff" und sollte dringend wieder eingeengt werden. In Deutschland wurde von den Genderdamen die Fotografie Afrikas als "Hype" gehypt. Das kommt hauptsächlich daher, dass die Institutionsfrauen von Transportlogistik und Verzollung keine Ahnung haben. Deshalb ist Fotografie auch zunächst mal ein "Hype" in jenen Ländern, die früher als andere schnellere Übertragungsgeschwindigkeiten im Internet hatten. Da man selbst dort weder Fotofachlabors noch Rahmenbauer hat, kam der Hype in Deutschland den Afrikanern sehr gelegen, weil die Damen bei der Antragsstellung ihrer Ausstellung sowohl die teuren Entwicklungen, die teueren Retuschen und die teuren Rahmen oder Aludibond finanzierten. Somit erscheint der afrikanische Fotograf in sehr professionellem Licht, was er in 95% der Berufsbezeichnung so eigentlich nicht ist. Es hat übrigens sehr lange gedauert, bis Frauen das Wort "Übertragungsgeschwindigkeit" oder "Tiff" für sich entdeckten und auch Fotografen werden konnten.

Die richtig guten Fotografen wie George Osodi, Jürgen Schadeberg oder Mamadou Gomis mit denen ich arbeitete, waren Grenzgänger der Dokumentarfotografie oder kamen wie Ralf Schmerberg aus der Werbung, Und die richtig richtig guten Fotografen, mit denen ich noch vor meiner Zeit als Galerie arbeitete, wie Conny Winter, waren Mode-und Werbefotografen.

Eine kleine Zeit verbrachte ich in einer Jury zu so genannter zeitgenössischer afrikanischer Fotografie und wurde wegen meines losen Maulwerks rasch selbst wieder ausjuriert. Eine Katastrophe. So viel gequirlte Scheisse auf einem Haufen war wirklich schwer zu ertragen. Vor allen Dingen weil in der Jury selbst noch afrikanische Vollnullen wie Akinbode Akinbyi drin saßen, deren langweiliges Konzept der Motivfindung als "Bruder Zufall" beschrieben werden kann. Ein typisches Beispiel von Quotenschwarzer.

Als die Rassistinnen vom Goethe-Institut einen Dunklen brauchten um das Programm ein wenig global zu erweitern, war er gerade zur Hand. Damals gab es noch wenige richtig echte Afrikaner in Berlin. Es gab nur die Asylantenhandelsware die aus Ostberlin Flugzeugweise zur Kapitalismuszersetzung vom wahren Sozialismus rübergeschaufelt wurden und Ami-GI-Dunkle. Da war zum richtigen Zeitpunkt ein authentischer Afrikaner, ein Brite zwar, egal, der gerade das erste Mal als Tourist das Land seines Vaters besucht hatte. Der dort vor einer Generation als hohes Tier nach London abhauen musste. Man sagt, wegen Korruption oder so. Auch egal. Dort also, in Lagos, als Touri, lag, wie üblich damals, dem Heimaturlauber beim schlendern ein toter, gerade über den Haufen gefahrener Körper am Straßenrand im Weg. Verängstigt, aus Abstand, unscharf, aus distanzierter Perspektive, schnell geflüchtet, war dies den Rassisstinen vom Goethe ein durchschüttelndes Motiv. Grauslich. Das passte ja auch fast zu schön zum Afrikabild, um wahr zu sein. Der Leser wundert sich, wie salopp das Wort Rassistin aus mir hüpft. Das ist einfach. Ob jemand einem eine Wohnung nicht vermietet weil er zu dunkel geraten ist oder ob man jemand einen Autrag zuschaufelt, auch nur weil er dunkel ist um zu zeigen wie gut man ist, handelt aus demselben Motiv. Er beurteilt Menschen nach Herkunft, nach Rasse.

Dieser Afrikaner, weil in England geboren, sprach ein gesittetes Idiom, hatte studiert, zwar nicht Fotografie, aber egal, und konnte auch so nett mit Kindern schäkern, was den Praktikantinnen vom Goethe gaaanz arg symphatisch war. So wurde er als Praktikantinnenliebling fürderhin durchgereicht durch den scheinintellektuellen Verwaltungsbeamtenapparat und wurde nun ein bekannter angesehener Fotograf, der sich eine teure Kamera ganz alleine leisten konnte und mit dem ich zweimal die katastrophale Unehre hatte, zusammenarbeiten zu müssen. Gequirlter Bockmist aus Steuergeldern gehypt. Veruntreute Staatsknete, mit der sich ein paar Funktionäre den Gutmenschenorden ans Revers kleben konnten. Mit Kinderkursen. Sein erster Auftrag war, in ein paar Städten in Afrika im Auftrag der Praktikantinnen herumzuknipsen. Spesen, Hotel, keine Frauen. Er, der bisher noch nir irgendwo in Afrika war. Seitdem galt er international als großer Kenner Afrikas und redete eine unfassbare Bullenscheisse einher, die von weiteren Steuergeldern abgedruckt wurde. Man muss ihm allerdings hoch anrechnen, dass er nicht vorgab, den afrikanischen Rhythmus im Blut zu haben und nicht auch noch auf einer Trommel rumhaute.

Dort, in der Jury also, war die Hälfte der Einreichungen von Europäern und auch Europäerinnen, die mal was in Afrika geknipst hatten und sich unter dem Label "Afrika" eine Anerkennung erhofften, die ihnen mangels Qualität in keiner europäischen Show erteilt werden konnte. Der Großteil der 5% übriggebliebenen Profis war entweder aus Nigeria oder Südafrika und mindestens die Hälfte war genetisch gemischelt europäisch überhängig. Erst langsam entwickelte sich über die Jahre von der Verteilung eine Gerechtigkeit im Sinne der benutzten Lingua Franca. Aber da war ich dann schon raus.

Und überhaupt. Mal so ganz grundsätzlich. Es gibt gar keine afrikanische Fotografie. Wie so vieles andere ist auch die Fotografie als solche nichts anderes, als schon wieder eine kulturelle Aneignung. Es gibt Fotografen und ein paar wenige Fotografinnen aus afrikanischen Ländern mit afrikanischen Motiven, auch ein paar richtig gute, aber es gibt nichts, gar nichts, was die Fotografie von Afrikanern so originell und eigenständig werden lässt, dass man von "afrikanisch" im Sinne von Stilmittel oder einer Technik reden könnte. Wenn es nur die Hautfarbe der abgebildeten Protagonisten oder eine Savanne sein soll, die solch eine bekloppte Pauschalisierung erlaubt, dann wird es reichlich primitiv. Immer wieder trieft da eine Superlativierung hervor, die durch verbale Kunststücke das Hinterhergehumpel gut gemeint verschleiern soll. Ich verstehe bis heute nicht, warum man das unter Strafe nicht sagen darf, dass Afrika in vielerlei Betrachtungen halt schlicht und einfach und realistisch am hinterherstolpern ist. Ist so wie es ist. Ich müsste forschen, ob heute, 2020, irgendwo auf dem Kontinent Afrika ein Fotofachlabor einen Quadratmeter Foto auf Alu gezogen bekommt. Also nicht mit Uhu meine ich.

Eine kleine Ausnahme könnte die Studiofotografie sein. Die Art und Weise, wie im Hintergrund Kulissen mit Prestigesymbolen verschönt wurden und sich die abgebildeten Personen damit in Szene setzten, kann als etwas typisches und eigenständiges betrachtet werden. Doch bei allem Humor der daraus für den westlichen Betrachter hervorblitzt - ist das Kunst oder wird das zur Kunst im Auge der Kunsthistorikerinnen dreißig bis fünfzig Jahre später? Ist Studiofotografie mit Erinnerungsfotos aus Europa nun auch Kunst oder wird hier nur mit zweierlei Maß gemessen, damit sich überhaupt etwas finden lässt?

Philip Kwame Apagya

Africa - Contemporary Photography
Miami, 2009-2010
Fotografen: Leni Riefenstahl, Peter Beard, Malick Sidibe, Samuel Fosso, Philip Kwame Apagya
Kooperation: Wolfgang Roth & Partners, Miami - Collection Taschen, Köln - Jack Shainman Gallery, New York - Galerie Peter Herrmann, Berlin

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Ich, Peter Herrmann, der schwarze Peter, Prophet und Guru in Afrika, erteile dir und Ihnen, liebe Leser, ab heute die Erlaubnis, befreit davon zu reden: Ja. Afrika ist rückständig, ganz und gar nicht innovativ und es fahren eindeutig weniger Mercedes als in Stuttgart und die Leica haben die Dunklen auch nicht erfunden.

Man kann Afrika trotzdem mögen und sich auch für Fotografen und erst recht für Fotografinnen interessieren. Sie dürfen aber auch sagen: Irgendwie mag ich die ...... nich un auch nich den Hype drumrum. Das kann ich dann auch verstehen und empfehle den Mögern, das halt so stehen zu lassen. ( Hier stand vom 15.1 bis zum 16.1 ein Gag, den ich nicht mehr als solchen empfinde. Text wird geändert) .....Yovo rentrez chez toi, mais emmenez-moi avec vous.

Ich habe noch keinen Afrikaner in Afrika Photografie kaufen sehen und Bilder aus dem Internet werden ohne copyright und ungefragt heruntergeladen. Auch habe ich noch von keinem Anwalt gehört, der Bildrechte ohne Mandantenauftrag für 2.500 Euro einklagt. Rückständigkeit hat sehr angenehme Seiten. Und wenn die VG Bild Kunst auch an den Fotografen und Filmer in Afrika zu europäischen Tarifen ein Geld überweist, so findet der den Fortschritt prima. Wenn man es etwas weit auslegt, ist solch ein Transfer auch eine Art von Entwicklungshilfe.

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Kunst und Schwule und Lesben
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Dieses Thema interessiert Sie ganz besonders? Nicht wahr? Hach, was für ein Minenfeld. Nirgendwo kann man sich schöner die Finger und die Existenz verbrennen als hier.

Die mediendominierende Grünlinke in Deutschland hat ja längst die Vertretung von "Klasse" aufgegeben und erklärt ihre Wahlklientel zu "Minderheiten". Als diskriminierte Minderheit gelten neben Afrikaner und Afrikanerinnen nämlich auch Schwule und Lesben und alles was dabei mit Mischelmischel als Doppeldiskriminiert auch noch zu tun hat. Es ist also ein schwieriges Berufsfeld, wenn man mit einer Mehrheit zu tun hat, die sich als diskriminerte Minderheit ausgibt, deren selbst erklärter unterdrückter Zustand so ziemlich alle Mittel heiligt. Unterdrückung als Floskel blieb als Restelement von Klasse noch übrig. Das erzeugt so ein wohlig solidarisches Nestgefühl.

Die 2000er-Jahre der Kunst-irgendwie-aus-Afrika standen im Zeichen der französischen Revue-Noir aus Paris und dort versammelten sich reichlich schwule Brüder. Manch ein Afrikaner erkannte die Zeichen der Zeit und ein Tayou hielt sogar Händchen um nicht Kunst aber Seilschaft zu machen. Dort wurde ein klein wenig Konkurrenz hinauszensiert. In großem Stil zensiert wird ab den 2010er-Jahren, denn nun kommen die Genderistinnen ins Spiel. Als Frauen ohnehin prädestiniert für Institutionen, saßen sie doch schon immer gern als Sekretätinnen und Buchhalterinnen in Büros, waren sie die konsequentesten der Alt-68er-Marsch-Parole. Die sind ungleich korrupter und bezüglich Seilschaften unerhört stringenter. Denn wie alle, die das gottgewollt Gute auf ihrer Seite wissen, darf für sie jedes Recht gelten. Was sie an vaginaler Religiosität zu viel haben, geht ihnen im Ganzen jedoch sehr eklatant an künstlerischen Inhalten wieder ab. Um das Geschwafel mit Sternchen und Unterstrich zu ertragen, bleibt fast nur Berufswechsel oder auswandern. Oder mit grauslicher alter Stammeskunst zu dealen, denn dies ist noch eine geschlossene Domaine des alten weißen bösen Mannes ... Doch halt, stimmt auch nicht mehr ...

Auch hier hocken fast nur noch _innen in den Völkerkundemuseen und benennen sie um. Wahrscheinlich kommt übrigens demnächst eine zweite Umbenennungswelle über die Traditionshäuser, weil da versehentlich unreflektiert bei der ersten überall noch "Völker" und "Volk" drin steht, das in das merkelsche Neo-Neusprech auch schon wieder nicht passt. War vorher das geradezu bescheidene Volk oder Stamm als Anspruch der Betrachtung, so großkotzen die Weiber nun mit "Welt". Weltkulturen. Drunter geht nichts. Weil da so grausliches maskulines Zeugs drinsteht in den Schauräumen, mitsamt Hocker, auf denen früher in diskriminierender Weise Frauen nicht sitzen durften, muss das Zeug da raus und wieder nach Afrika entsorgt werden wo es die Würmer fressen.

Wenns der Frauensache dient wird bei den Fördermitteln das Wort Afrika bemüht und wenn es um Afrika geht, kommt das Recht der Frau ins Spiel. Oder auch mal vom Diktator oder Bischof unterdrückter LGTBKPDMLAO mit nun Asylstatus. Unter das Gruppenfoto, ich bitte diesbezüglich um Aufmerksamkeit im Zeitrahmen von zehn Jahren, der Kurator_innen müsste eigentlich ehrlicherweise reichlich oft Kuratorinnen geschrieben werden. Vier Frauen und ein Typ, der eigenlich als Differenzierung den Unterstrich nicht verdient. Als alter Hetero, mit verbalen Einflüssen der Fuhrleute und Bauarbeiter, sagt man so etwaige Titulierungen wie: "ein schwules Weichei". Ein ganz klein wenig gesitteter: "Ein schwules Alibi". Noch gesitteter sagt man gar nichts, wegen Minenfeld und so und tut, mit Orangensaft im Sektglas und veganen Häppchen, als sei das ganz normal in der Kunst.

Jedenfalls steht da nicht der kleine Bruder von Freddy Mercury sondern einer, der es geschafft hat, schmalbrüstig einen Studiengang zu absolvieren, bei dem 95% Frauen die Studierenden waren und der niemals nicht in den Verdacht geraten könnte, interessant für #meetoo zu werden. Er hat gelernt: Um Kurator zu werden, muss man so unsexy sein wie die _innen. "Muse" oder gar "Kunstgroupie" war einmal. Der Kaiserinnen neue Kleider sind die tranparenten Totalburkas ohne Augenschlitz..

geht delikat weiter

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Kuratoren
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Der bekannteste war gar nicht mal schlecht. Er wurde von zehn New Yorker Galerien mit jüdisch-ethnischem Hintergrund gemäß den US-amerikanischen Entertainmentspielregeln als dunkler Joker auf die Bühne der Dokumenta korrumpiert, wo er sich wacker schlug. Den zweitwichtigsten kann ich nicht richtig verputzen. Er kam im Zuge hoch, als Kamerun das korrupteste afrikanische Land Nigeria auf Platz zwei drückte und entsprach von seinem Naturell dieser Entwicklung. Als Kurator ist der Schaumschläger Simon Njami intellektuell Äonen hinter Okwui Enwezor anzusiedeln und gilt als der französische Versuch, auch schlau sein zu dürfen. An ihm bestätigt sich, dass alle Frankophonen immer so eine Art Minderwertigkeitskomplex zu haben scheinen und deshalb wichtig gestikulieren und noch wichtiger gucken. Der erste schien den Frauen zugetan, die dann auch mal in einer Vorläufer#meetoo versuchten, an seinem Gehalt zu partizipieren, während der nur schlau wirkende sich über weiter oben erwähnte schwule Seilschaft in Paris nach vorne hangelte.

Der Leser möge mir verzeihen, aber die Inflation an Kuratorinnen ist unerträglich. Ganz sicher bin ich mit dieser Aussage ungerecht, aber ich kann bis heute nicht beurteilen, ob eine Frau Bisi Silva fachlich gut war oder nicht. Ich weis nur, sie wurde bekannt. Jeder Galerist war früher, ohne den Begriff zu strapazieren, ein Kurator. Er, dann immer mehr Sie, kannten Werkverzeichnisse und Biografien, kannten Wert und Wertzuwachs, kannten Schwachstellen des Œuvre und waren selbstverständliche Partner derer, die dann große Ausstellungen konzipierten oder wurden selbst zu großen Planern. Seit Njami besteht die Aufgabe von Kuratorinnen darin, Galerien möglichst zu umgehen. Eigene Seilschaften aufzubauen, die von Künstlern gierig umworben werden. Ohne zu ahnen, dass sie von der neuen Generation einfach nur schlicht verheizt werden. Es gibt keine Betreung des Künstlers im klassischen Sinn, bei der ein kunstgewandter Galerist als Manager die Inhalte diskutiert und kritisiert. Selten ist ein Künstler in der Lage, Hängung der Arbeiten vorzunehmen oder seine Arbeit in Worte zu fassen. Njami ist ein Dreckmichel, der hintenrum den Galerien auch noch die Künstler ausspannt und sie zum bescheissen der Geschäftskonditionen animiert.

Biennalen, Triennalen oder Quadriennalen. Über 200. Die neue Riege der Kuratorinnen _* arbeitet in keinster Weise wertschöpfend oder nennenswert aufklärend. Sie verpixeln ständig ein Afrikabild mit falschen Hypes und aufgeplusterten Themen, die in Afrika wenige interessieren. Ausser denen natürlich, die ihre Flugtickets aus den Kassen der Antragstellerinnen bezahlt bekommen. Sie verheizen Steuermittel, die in immer größeren werdenden Summen innerhalb ihrer Kreise zirkulieren. Die Phrasierungen sind zunehmend die inhaltlich gleichen, die aus den Think-Tanks des Großkapitals wie Soros vorgegeben werden. Es entsteht aus ihrem Tun fast nichts, was kreativwirtschaftlich anregende Wirkung in Afrika hat. Es entsteht eine Parallelwelt neben dem Kunsthandel, bei dem man sich unentgeltlich bedient um mit Kunst Ideologie zu betreiben. Haben bis Anfang der 1990er noch Ethnologen über die Kunst und Bilder ein verzerrt naives, kindliches Bild von Afrika vermittelt, sind nun Genderistinnen dabei ein vermeintlich innovatives, einseitig geschöntes Narrativ zu bedienen, das an der Realität vorbeigeht.

Nach wie vor bin ich ja ein eifriger Bezieher von Newsletter und bin natürlich auch froh, über Aktivitäten in Deutschland informiert zu werden. In Togo wird man über fast gar nichts per mail informiert. Doch manchmal, wenn man so als Trapper am Ende der Bahnline in der kulturellen Pampas agiert, muss man über die Euro-Städter schon den Kopf schütteln. Ich bin also mal im Zeitraffer durch zwei Jahre ifa-Information, die einen extremen Überhang an Auseinandersetzung mit Frau und mit Islam und dann nochmal mit Frau im Islam hat. Das liest sich so:

- performative Interventionen.
- Gegenwart und dessen visuelle Konfiguration.
- architektonischen Raum als Form gewordener Ausdruck von Gesellschaft.
- mit visuellen Tricks und Täuschungen Suspense und Illusion erzeugen und somit eigentlich das Gegenteil von dokumentarischer Evidenz.
- indem es diese in den Kontext von Kolonialität, Rassifizierung, Objektifizierung und patriarchalischer Unterdrückung stellt.
- verschiedene Grammatiken von Gewalt untersuchen.
- Auf welche Weise stellen Praktiken des Kopierens und Authentifizierens kolonialer Objekte Vorstellungen von linearer Zeitlichkeit infrage?
- Auswirkungen von kolonialen Vermächtnissen zu reflektieren, die fortwährend und global die zeitgenössischen Realitäten und das alltägliche Leben beeinflussen.
- Intersektionaler Feminismus beschreibt und untersucht, wie strukturelle, allgemeine und subjektive  Überschneidungen von Diskriminierungsformen aufgrund von Rasse, Klasse, ethnischer Zugehörigkeit, Religion und Gender die Erfahrungen von Frauen und Trans*Personen prägen.
- dass der schwarze Körper seit jeher zum Fetisch gemacht und entwertet wird.
- intersektionalem Feminismus
- die Komplexität der Migration und öffnet Türen für eine andere Beziehung zwischen uns und den Übergangsräumen, die wir Grenzen nennen.
- Welche Gefahren, wie z.B. Tokenismus und Essentialismus, entstehen durch protestierende Identitätspolitik(en)?
- wie sich in Berlin arbeitende KuratorInnen Fragen von Andersheit und Differenz nähern
- rassismus-kritischen Analyse
- erörtert den emanzipatorischen Raum des Wir
- Kollaborator*innen

Uff. Das war jetzt richtig anstrengend, während in Togo aus mindestens drei Ecken Musik zu mir herüberdröhnt und mich anmahnt, die wichtigen Dinge des Lebens nicht zu vergessen. Besonders das "koloniale Vermächtnis" taucht ständig mahnend in den Newslettern auf und verdirbt die Laune. Nachher frage ich mal meine kleine Katastrophe mit zwei Beinen, ob ich ein wenig ihren Körper fetischisieren darf und wir die Frage von Andersheit parallel dazu erörtern könnten.

Einen Moloch gibts noch. Tatamm, Freude:

- Welche Bedingungen und gemeinsamen Praktiken sind erforderlich, um den Status quo der imperialistischen und kapitalistischen Strukturen, die weiße Vorherrschaft und Patriarchat stützen, aufzulösen. Welche neuen Formen des operativen, raumeinnehmenden und epistemischen Ungehorsams können innerhalb (und außerhalb) der kolonialen Machtmatrix aktiviert werden? Auf welche Weise können wir mehr Horizontalität erreichen, während wir uns zumeist in vertikalen Machtstrukturen befinden?

Das ifa, das deutsche Institut für Auslandsbeziehungen, ist eine stattlich alte staatliche Angelegenheit und erforscht ständig die Revolte. Als ich mich in jüngeren Jahren mit Revolte beschäftigte, fühlte ich mich in aufrührerischer Opposition zu jeglicher Staatlichkeit und wundere mich nun über diese wundersame Zeit wo Umsturz von CDU und Grünen gemeinsam zur Angelegenheit der Obrigkeit erklärt wird. Schüler demonstrieren mit Zustimmung der Frau Merkel für Regierungspolitik und das ifa macht die dazugehörigen Programme? Das ifa der Wortführer für anarchisch-syndikalistische Horizontalität und für Auflösung alter Machtstrukturen?

Ich will jetzt kein Anarchosyndikalist mehr sein. Die Vorstellung, mit dem ifa revoluzzzionär in einem Topf verrührt zu werden, treibt mich zu den musikalischen Freuden der Togoer.

Gehts weiter? Ich weis noch nicht. Eigentlich reichts.

nix
Kunstlose Zwischenanekdote Zur Erholung

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Man weis ja, dass die Hühnchen der Yovos, also der Weißen, nach nichts schmecken und auch ihre Eier, die ihrer Hühner natürlich, sind zwar groß und billig, aber sie sind nichts im Vergleich zu den einheimischen kleinen Eiern.

Neu, bis heute, dass man die Hunde von den Europäern lieber nicht essen soll. Die seien nicht bio. Die sind mit allem Möglichen geimpft.

nix
Malerei

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Die Malerei, also so im Prinzip mit Pinsel auf Leinwand ist im subsaharischen Afrika, also im ganzen subsaharischen Afrika, ein koloniales Konstrukt. Danach ein postkoloniales Konstrukt und danach ein neokoloniales Konstrukt. So eine Art ästhetisches Boko ohne Haram. Es ist eine so genannte kulturelle Aneignung der indigenen Bevölkerung um meist mit bunten fröhlichen Farben dorthin zu verkaufen von wo aus angeeignet wurde. In einigen Gegenden konnte man damit so viele Europäer glücklich machen, dass es sich zu profitablen Gewerken entwickelte. Heute hat es sogar viele Universitäten, wo diese kulturelle Aneignung auf sehr hohem Niveau gelehrt wird und es entwickelten sich bereits eigene, unverkennbare Stilrichtungen. Die Senegambia-Malerei, der nigerianische Kobold-Augenwischer, der sudanesich-ornamentale Soforterkenner, das Kongo-Erzählbild und so fort.

wird auch noch erweitert. Geduld, Geduld.

nix
Herr Herrmann, hätten Sie mal 5 Minuten ...  

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Herr Herrmann, hätten Sie mal fünf Minuten Zeit für mich?

Gerne Frau Kollegin.

Gerne, Herr Kollege.

Herr Herrmann, wie Sie vielleicht mitbekommen haben, nahm ich einen Künstler aus Afrika ins Programm. Doch dann geschah etwas, das ich mir nicht erklären kann....

So und ähnlich begannen zahlreiche Telefongespräche. In Deutschland war ich ja der bekannteste Kunstvermittler in Sachen Afrika und somit begehrter Ansprechparten für Absonderlichkeiten aller Art ...

Nochmals. Geduld, Geduld.

nix
Kunst und: Genderbrei 18.1.2010
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Man muss sich das mit der Gendersprache leicht abstrahiert und transformiert ungefähr so vorstellen: Sagen wir mal so um 1975, in Mainz, suchte eine Frau mit Doppelnamen, Bindestrich und Professorentitel ein Betätigungsfeld. Sie mixte mit allerlei Stoffen um schädliche Einflüsse von falschem Essen und Ernährung als solche zu bekämpfen. Sie erkennt, dass die Essgewohnheiten männlich dominiert und Jagd und Feldanbau Relikte der Vergangenheit sind.

Sie wühlt nun in allem Stofflichen und versucht, Ernährbarkeit so lange abzuleiten bis alles schädliche eliminiert ist oder doch zumindest wesentlich reduziert. Sie erklärt alte Angewohnheiten zu einem patriarchalen Konstrukt, dass es zum Wohle der Menschheit zu überwinden gilt, denn sonst naht der Untergang. Es entsteht eine festbreiige Substanz, von der die Dame überzeugt ist, damit eine neue Zeit einzuleiten. Immer mehr andere Frauen fühlen sich von patriarchalischen Esszwängen in ihrem Leben gegängelt und ehren das breiige als Elixier ihrer Befreiung. Damen, die sich anderen Damen zugeneigt fühlen, schwören darauf, dass die seltsame Masse ihre Beziehung zusammenhält und es beginnt, eine Philosophie um Brei zu entstehen. Vitaminlos, hygienisch einwandfrei sterilisiert, frei von Mineralien und Bakterien, Ballaststoffreich, Widerspruchsarm. Streit entsteht unter Frauen über Geschmacksvarianten, wobei eine der vielen entstehenden Fraktionen einer anderen zum Beispiel vorwarf, zu sehr auf Männergeschmäcker eingehen zu wollen und so mit ihrem Brei die Grenzen zum Patriarchat verschwimmen zu lassen. Sie würden einen Unbrei herstellen.

Einig sind sich jedoch alle weiblichen Parteien, dass dieser fade Brei die Erlösung von allem Unbill sei und für den Übergang in eine neue Zeit der Welt nicht vorenthalten werden darf, man erste Erfolge feststellen konnte und forschen muss. Viel forschen. Gemäß einer männlichen Parole, dass man die Welt nur dadurch verändern kann, wenn man schleichend alle Institutionen nutzt, zog eine Breiforscherin nach Erhalt einer Stelle die nächste nach. Universitäten, Stadtverwaltungen, Kantinenküchen, Parlamente, Beratungsfirmen. Man forschte, wie man Breiköchinnen an Schüsselpositionen bringen kann.

Diskriminierung von Minderheiten wurde erforscht und erkannt, dass Afrikaner schon immer Brei mochten und ihre Essgewohnheiten von alten europäischen Männern kolonial und postkolonial und neokolonial mit Gabeln durchgesetzt wurden. Die Rolle von Brei im Leben einer Muslima gewann an Bedeutung, weshalb zum Zecke der intensiven Forschung deren potentielle Männer schon einmal an das Umfeld der von den Frauen beherrschten Universitäten gerufen wurden um an deren schlechten Gewohnheiten die Bedürfnisse ihrer potenziellen späteren Ehefrauen zu studieren.

Dieser substanzlose Brei wurde zunehmend von Männern gegessen, die eigentlich keine Chance bei Frauen bezüglich Fortpflanzung hatten und im Nichtgenuss beim verspeisen von morgens mittags abends Brei jene Chance witterten, die sie sonst nicht hatten. Dass ihre Spermien fast nichts mehr taugten, wurde von den Professorinnen, die ihre Freundinnen auch schon in den Gerichten untergebracht hatten unter Strafe als hetzerische Propaganda von rückwärtsgerichteten männlichen Konstrukten gestellt. Nie wurde so viel Fleisch gefressen wie im dritten Reich und ein Mann, ja, ein Mann, namens Adolf war ein unfassbar gieriger Esser von Apfel und Karotte. Neben anderen, harmlosen synthetischen Drogen, war er hochgradig Vitaminabhängig was alles Schlimme erklärte. Zu ihm zurück wollen all diejenigen, die sich Brei verweigerten.

An jeder Universität wurden Profes-Suren erstellt und in heiligen Büchern festgehalten, die anstelle von alten Kochbüchern in den Bibliotheken getauscht wurden, die auch von Breiverbreiterinnen geleitet wurden. Auch die Kunst begann nun breiig zu werden. Mit Asche Verstorbener Minderheiten wurde breiige Monumente vor dem Reichstag gepflanzt, die dort mit ihren Löffeln klatschten und die heilige Breifaltigkeit wurde von eierlosen Vertretern der Kirchen gepredigt. Kinder wurden immer weniger, immer dümmer, immer fauler und studieren tun die meisten völlig eierlose Fächer, die genauso substanzlos waren wie der Brei, aber zu dessen Verbreitung beitrugen. Brei ist Vulva und Brei malen und Vulva malen ist die Freiheit vom Joch des Sonntagsbraten. Breiige Selbstfindungsinstallationen wurden von Künstlerinnen erstellt, deren Intension nicht mehr von schäbigen Verkaufsgelüsten geleitet wurde, sondern von möglichst hohen Heizkosten um den Brei warmzuhalten. Wobei die Räumlichkeiten und die Kosten für das heizen den männlich-archaischen Konstrukten zugewiesen wurden, die wegen ihrer Verantwortung alles bezahlen sollten. Als dies nicht genug war, schickte man ihnen die Brei-Kinder, die jeden Freitag in skandieren unterwiesen wurden, damit sie mit diesen praktischen Erkenntnissen zum Studium von Politologie, Soziologie, Ethnologie und Kunst und Kunstgeschichte reif wurden.

Der Brei, er quillt. Er quillt in Küchen und Laboratorien, diplomatischer Brei, juristischer Brei, das geschmacklose Einerlei wird als Vielfalt gepredigt, je mehr es zu sich nehmen. Weibliche Abteilungen entstanden, die sexuelle Übergriffe von Fleisch- und Gemüseessern brandmarkten. Sie wurden dafür verantwortlich gemacht, mit ihrem schlechten Atem die Luft zu verpesten, mussten teuer dafür bezahlen und immer speziellere Abteilungen beschäftigten sich mit der Kunst. Denn die Kunst ist die resistenteste Branche, die einem Gott namens Bacchus huldigte und sich mit ihren verfressenen Orgien hübsche Musen sicherte. Zuerst kamen die Kinderbücher dran und Jim Knopf und Pippi Langstrumpf wurden zu Propagandisten der Mainzer Masse. Dann kamen die Namen von Straßen, von Gebäuden und Sprichwörter wurden geändert. Eine Breipolizei wacht über alles subversive und das anarchische der Kommunikation, das man dem zunächst dem Militär entwunden hat, wird nun von Sozialbreiokraten vereinnahmt, ja, sogar die Übetragungsgeschwindigkeit wurde verbreit. Überall in Geräten gehen Fenster auf, in denen man sich durch anklicken zur breiheitlichen Verfassung bekennen muss.

Breiheit !!! Breiheit !!!

Bundestagsvizepräsidentin, Bundeskanzlerin, Verteidigungsministerin, Bildungsministerin, Justizministerin, Nachrichtensprecherin, türkische, palästinensische, iranische Journalistinnen, Kulturamtsleiterin, Projektmittelvergeberin, Projektmittelvereinahmerin, Vulvenmalerinnen auf Kirchentagen. Die Männer, die sie neben sich dulden: Breiesser.

Breiheit !!! Breiheit !!!

Köche und Künstler wandern aus. An Hintern gefasst oder gedacht habende Männer werden entsorgt. Winzer und Handwerker gehen woanders hin. Auf Busen schauende deutsche Männer werden ersetzt durch Busen grapschende Musulmanen. Ausbildung wird ersetzt durch Glaube. Belesenheit durch Analphabeten. Liberale, Konservative ersetzt durch dogmatischen Brei. Die gesetzliche Dreiteilung Legislative, Exekutive und Judikative, ohnehin schon von Juristen komplett gekapert, wird durch Breiteilung durch Juristinnen, die immer breister Schüsselpositionen besetzen, breigetreten. Die breiheitlich demokratische Grundordnung wird ausgehebelt und es breit sich Lähmung aus …

Sprachbrei.

Kunst. Sprache ist einer deiner Ausdrucksmittel, dein Denken. Bilder werden geflutet und zensiert. Ausstellungen institutionalisiert. Künstlerinnen mit der richtigen Haltung gefördert, Unterhaltung verbreit. Dein Handel wird gemolken. Ent-Kunstet. Ent-Art-tet.

Kunst, wo ist dein Stachel?

Ein Stachel gegen Breimaurer?

Die Bilder aus der Kunst prägen den deutschen Blick auf Afrika.

nix
Kunstfreie Anekdote 18.1.2010

Polizei schmieren.

Wieder einmal gab es Schwierigkeiten mit dem algerischen, sich wahlweise als Franzose oder Citoyen de Niger ausgebenden Nachbarn. Er, über den alle im Viertel schlecht reden, hätte gehört, dass ich im ganzen Viertel schlecht über ihn rede. Wie es den Algeriern zwischen Algier und Oran, auch wenn sie in Frankreich geboren sind, so eigen ist, wird alles, was sich nach gekränkter Ehre und Beleidigung anhört, sofort revanchiert. Er also, der zwei so Kifferhunde hat, wird bewacht und nun beschloss er, das Hoftor wie seit Jahren nicht mehr abzuschließen und offenzulassen.

Dies missviel nun meiner kleinen Missis, die ein wunderschönes Plakat ans Hoftor heftete.

offene Hoftüre

La Porte est grandement ouvert a mes invites pour que je puisse bien les voir car J'ai pas de sonnerie. MARC L'ALGERIEN. Merci

Die Tür ist sperrangelweit offen für meine Besucher, damit ich sie gut sehen kann, weil ich keine Klingel habe. Marc, der Algerier. Danke

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Dann machte Marc, der falsche Franzose einen verhängnisvollen Fehler. Er fotografierte die junge Dame dabei, wie sie gerade den Zettel anheftete. Fotografieren ohne gefragt zu werden ist für Togoerinnen ein kriminelles Delikt. Für eine junge Dame aus einer Voodoun-Familie etwas ganz und gar hochkriminelles. Sie also nach einer Rangelei ab zur Gendarmerie, dort Anzeige erstattet und die Anzeige von einer Tante aus der royalen Dynastie Avepozos dem Falschen was auch immer überbringen lassen. Der fand sich auf der Gendarmerie wieder und als die junge Dame von dort zurückkam, wälzte sie sich vor lachen auf dem Boden.

Der Typ hätte soviel saudummes Zeug rausgeredet, dass die Gendarmen stinkesauer wurden. Es stellte sich schnell die Verbindung zu den Bananendieben heraus und dass man von denen die Faxen gestrichen voll hätte. Der Franzose wurde also kurz einbehalten und musste die Situation mit erheblichen finanziellen Mitteln beruhigen.

Was viele Leser nicht wissen können, dass der Schreiber die weltbesten Pfannenkuchen macht. Einer der Gendarmen hatte mal im Zuge einer Nachbarschaftsaktion einen halben ergattert und meinte zu meiner Kleinen, sie könne ja einen kleinen Obolus in Form jener Teigwaren entrichten.

Ich finde Polizei schmieren mit Pfannenkuchen einen wunderbaren Gedanken. Heute war die junge Dame auf der Gendarmerie und überbrachte ein paar, worauf mir ein herzliches Dankeschön überbracht wurde.

nix
Kulturforum 28.1.2010
 

Gesendet: Montag, 27. Januar 2020 14:27
Betreff: Kulturforum: Einladung zum Vortrag Rebekka Habermas: "Von Togo bis Bayern - kolonialgeschichteliche Spurensuche" , 12.2.2020, Starnberg, Bayer. Hof

Einladung zum nachgeholten Vortrag:

„Von Togo bis Bayern – kolonialgeschichtliche Spurensuche


Mit der Studie "Skandal in Togo" hat Rebekka Habermas einen wichtigen, geradezu "bahnbrechenden" Beitrag zur deutschen Kolonialismusgeschichte vorgelegt, verkündet Micha Brumlik. Dass die Historikerin ihre präzise und klare Fallstudie als "Microstoria" anordnet, findet der Kritiker klug: Mehr noch als eine großangelegte Gesamtdarstellung vermittelt ihm Habermas die tatsächlichen, ambivalenten Züge des Herrschaftsmodells. Und so erfährt der Rezensent hier nicht nur, wie wenige weiße deutsche Männer, die ihr rassistisches Sexualregime über schwarze Frauen ausübten, mit gebildeten und humanitär gesinnten Missionaren konkurrierten, sondern auch, dass die von den Missionaren verteufelte Polygamie den Frauen stabile Lebensverhältnisse garantierte. Darüber hinaus liest der Kritiker bei Habermas nach, dass Entkolonialisierung und Kolonialismuskritik bereits während der deutsch-britischen Konkurrenz zu Beginn des 20. Jahrhunderts einsetzten.

(aus: Die Tageszeitung,1.10.16),

Die Referentin Rebekka Habermas ist Neuzeithistorikerin und hat einen Lehrstuhl für Geschichte in Göttingen.

Mittwoch, 12. Februar 2020, 19:30 Uhr

Bayerischer Hof Starnberg, Café Prinzregent, Bahnhofsplatz 1
Eintritt € 8,--/6,--
Veranstaltung im Rahmen der Reihe „Afrika im Aufbruch“


Von: Peter Herrmann <info@galerie-herrmann.com>
Betreff: Kulturforum: Einladung zum Vortrag Rebekka Habermas: "Von Togo bis Bayern - kolonialgeschichteliche Spurensuche" , 12.2.2020, Starnberg, Bayer. Hof
Datum: 27. Januar 2020 um 15:10:14 GMT
An: "Prof. Dr. Rebekka Habermas" <rhaberm@gwdg.de>, Carola Merseburger <carola@merseburger-online.de>

Sehr geehrte Frau Habermas, sehr geehrte Frau Merseburger,

gerne wäre ich zu Ihrem angekündigten Vortrag gekommen, der freundlicherweise an mich weitergeleitet wurde. Da ich aber zu dem Termin in Togo bin, kann es leider nichts werden.

Ich gehöre zu jenen in letzter Zeit als böse konnotierten älteren, reifen hellen Herren. Keltgermanisch-römischer Abstammung sind wir es, die die Errungenschaften von Kunst, Architektur, Universität, Gesundheitswesen und Mercedes Benz in die Welt trugen und daher aus togoischer Sicht etwas unerhört privilegiertes in uns tragen. Ich verfestige in Lomé momentan ein Sexualregim der neoeinfühlsamen Art, doch leider ist meine kleine indigene Partnerin doch sehr rassistisch. Gebildete, humanitär gesinnte Missionare gibt es vielleicht auch noch, aber die haben alle eher Beziehungen zum Gebrauchtkleidermarkt und sind mir weniger bekannt.

Ich wollte Ihnen zur Erbauung eine kleine Fotostrecke senden, die zeigt, wie sehr einige Togoer bedauern, dass die Verträge von Herrn Dr. Gustav Nachtigal keine Gültigkeit mehr haben. Mit Herrn Strauß verließen nach und nach die letzten Wohlhabenden vom Stamm der Bajuwaren das kleine Togo und hinterließen geschlossene Farmen, verwaiste Metzgereien und Trauer. Schluss war mit dem Sonntagsessen der togoischen Familie chez Marox bei Leberkäs mit Spiegelei und Kartoffelsalat.

Kolumnen/2019_1884_Vertrag_Deutschland_Togo/Protektorat.htm

Mit mir gemeinsam sind jedoch alle Togoer glücklich, dass das von Frau von der Leyen, Frau Merkel und von Frau Kramp-Karrenbauer kontrollierte Militär sich auf die Musulmanen in der Sahelzone konzentriert um die Landwege nach Deutschland offen zu halten und uns hier in Ruhe lässt.

Mit freundlichen Grüßen,

Peter Herrmann

11.02.2020 graue kleine Linie
home Route National No 2 en Avepozo Togo

Einkaufsmeile in Avepozo an der Route National No. 2 in Richtung Benin so um etwa 20 Uhr. Es gibt keine Ladenschlusszeiten und keine Kreditkarten. Bestenfalls eine von mehreren Geldübweisungsgesellschaften von Mobiltelefon zu Mobiltelefon. Ansonsten Bargeld, das niemals wieder mehr abgeschafft werden kann. Links Kunsthandwerk, dann Haushaltswaren, dann Bodenbeläge, dann Gasflaschen, dann frühzeitig geschlossen und nochmal Haushaltswaren.

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Fortsetzung ...02.2020
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