|
Die Galerie Peter Herrmann, damals noch in Stuttgart – Bad Cannstatt, war sicher die erste in Deutschland und mit „Around and Around“, der ersten dokumentierten Ausstellung im Jahre 1995, vermutlich sogar die erste überhaupt im Internet. Mehrere Superlative folgten und zeitweise kletterten die Besucherzahlen auf den Webseiten auf ein Rekordniveau von 55.000 im Monat >. Peter Herrmann dozierte an Computerschulen, wurde von der Presse interviewt und von Kollegen ausgefragt. Nirgendwo waren deshalb 1999 so viele Galerien im Netz wie in Stuttgart. Viele Künstler aus Afrika, auch wenn sie es bis heute nicht wissen, verdanken ihren internationalen Bekanntheitsgrad dem Umstand, dass sie jahrelang die Einzigen waren, die über dutzende verschiedener Stichwörter wie Kunst aus Afrika, Afrikanische Künstler, l'art africain, artists from africa and diaspora, african art oder zeitgenössische Kunst aus Afrika in mehreren Sprachen in den Suchmaschinen gefunden werden konnten >.
Ähnliches gilt für klassische Kunst aus Afrika. Peter Herrmann wich von der üblichen Präsentation afrikanischer Objekte in Kunstbänden ab, befreite sie von überkommenen Begrifflichkeiten, verzichtete bei der Fotografie auf dramatische Beleuchtungseffekte und stellte sie als Ausstellungsdokumentationen ins Netz. Fotos der bei ihm präsentierten Objekte befinden sich mittlerweile weltweit in Foren und Blogs. Viele Passagen seiner Artikel finden sich auf populären und wissenschaftlichen Seiten und viele Texte, die sonst nur in ethnologischen Zeitschriften für ein spezielles Fachpublikum publiziert gewesen wären, fanden kunsthistorisch orientierte Leser. Weltweit verweisen Verlinkungen auf die Galerieseiten. Zahllose Anfragen nach Objekten gingen ein, die man hochauflösend für Katalogdrucke haben wollte.
Der Betriebswert der Domain wurde von IT-Spezialisten in den Jahren 1999-2000 mit 400.000 DM errechnet. Was die Aktivitäten an Reputationsgewinn einbrachten, lässt sich in Geld nicht ausdrücken, war aber enorm. Heute ist beides erheblich gesunken, denn Programmieren wurde einfacher, Webdesigner sind günstiger geworden, jede kleine Firma hat ihren Auftritt und Suchbegriffe sind nicht mehr exklusiv.
In Stuttgart war die Galerie Peter Herrmann die erste Galerie, die komplett auf E-Mail-Versand umstellte und, in Berlin angekommen, die erste mit html-gestalteten Newsletter. Aktuell besteht der Vorsprung als die am umfangreichsten präsentierte Galerie noch in der Menge der angebotenen Informationen. Viele berichten, sie hätten sich auf den Seiten regelrecht verlaufen. Bei einer vergleichbaren Menge von 50 Katalogen kein Wunder…
|