Mit der französischen Künstlerin Marie Pittroff lieferte die Galerie im Jahre 2002 einen grandiosen Hit. Parallel zum 60. Geburtstag von Lou Reed zeigten wir die Ausstellung Thanks for Inspiration in Kooperation mit Britt Kanja und dem erfolgreichsten Berliner Club 90 Grad. Die Presse überschlug sich fast und für den Galeristen war es eine Genugtuung. Da mit Künstlern aus Afrika oftmals trotz höchster Qualität keine Reaktion von Seiten der Medien kommt, war eine Intension, eine Ausstellung zu machen die mehr oder weniger das Gebiet meiner Kollegen touchiert und die organisatorische Qualität der Galerie unter "fairen" Bedingungen betont. Ach wie einfach alles sein könnte. Der Gipfel der Geschichte war, daß Lou Reed himself so angetan von den Arbeiten war, daß er für seine "Best Of"-Combilation "New York Man" sage und schreibe 7 Motive für sein Booklet (pdf) und danach ein großformatiges Original auswählte.
Da wir uns normalerweise auf das Internet konzentrieren und hier auf dieser Domain mit Stand 2004 die Menge von etwa 40 Katalogen präsentieren, war es für unsere Besucher eine besondere Überrraschung, einen richtig hochwertig gedruckten Katalog angeboten zu bekommen. Der Text von Herman Stauffer ist besonders zu empfehlen.
Ein weiterer Hintergrund lief auf einer Städtepartnerschaftlichen Schiene zwischen Frankreich und Deutschland, auf der die Galerie einige wichtige Akzente setzte. Ich beteiligte mich 1997 an der Ausstellung Art sans Frontiéres in Straßburg, die von Vollrad Kutscher in Kooperation mit Interart Frankfurt kuratiert wurde. Marie Pittroff, damals Vorsitzende des kleinen Kunstvereins im Thalhaus Wiesbaden und Nicole Guiraud, mit der sie eine gemeinsame Installation zeigte, waren neben vielen Anderen beteiligt.
Erwähnenswert in diesem Zusammenhang ist auch, daß ich mit Marie Pittroff zwei Jahre lang die Ausstellungsreihe Lokal-Global in der Galerie der Kunstvereins kuratierte. Ein internationaler Künstler traf auf einen aus dem Raum Frankfurt/Wiesbaden. Schade, daß wir wieder einmal kein Geld hatten. Heute ist diese ganze Reihe fast überhaupt nicht dokumentiert. Für Kataloge waren keine Mittel vorhanden und für das Internet fehlten mir damals noch die Kentnisse und es fehlte Speicherplatz. Mani Neumeier und Luigi Archetti machten Musik, Ralf Schmerbergs Stamm der weissen Krieger sorgte für Unruhe, Aboudramane, Tayou, Samba, Owusu-Ankomah, die ganzen Highlights der Galerie, alle waren dort. Wer ein Paradebeispiel für gehobene Selbstausbeutung studieren möchte, sollte diesen Zyklus genauer ansehen. Wir hatten das Maß auf das höchstmögliche Level gesetzt.
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